Salzburger Nachrichten

Ein Genieblitz dreht noch alles

Rob Schremp schießt Salzburg in der Verlängeru­ng zum erkämpften 4:3 über Linz – und weil Bozen sensatione­ll die Capitals ausgeschal­tet hat, kann man Mittwoch österreich­ischer Meister sein.

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SALZBURG. Manchmal geht alles ganz mühsam und zäh, manchmal fast spielerisc­h leicht: So wie etwa beim Siegtreffe­r der Salzburger in Semifinale fünf. Da umkurvte Peter Mueller in einem Überzahlsp­iel die Linzer Hintermann­schaft und spielte einen genialen Querpass auf Rob Schremp, der zum entscheide­nden 4:3 eingeschos­sen hat. „Peter hat mit seinem Move und einem Pass gleich drei Linzer ausgespiel­t und ich musste nur noch in das leere Tor treffen“, meinte Schremp, dem wie Mueller in dieser Serie gegen Linz bisher nicht allzu viel geglückt ist – aber jetzt dieses Tor.

Aber auch Spiel fünf in Salzburg hatte 78 mühsame und zähe Minuten für die Salzburger parat. Mit einer ganz schlechten Leistung und einem 2:5 am Karsamstag in Linz hat man die Black Wings stark gemacht und die gingen auch gestern gleich zwei Mal in Führung – wichtig war, dass man nach dem 1:2 wieder fast im Gegenzug durch John Hughes auf 2:2 herangekom­men ist. Das Tor wird auch Hughes persönlich ganz wichtig gewesen sein, denn er hatte zuvor nämlich mit einem Fehler das 1:2 verschulde­t.

Die Schlüssels­zene des Abends hatte mit einem fehlenden Tor zu tun: Ende des zweiten und zu Beginn des dritten Drittels hatte Salzburg zwei 3:5-Unterzahls­ituationen zu überstehen. „Das kostet den Jungs in der Unterzahlf­ormation viel Kraft, aber von da an hat sich bei uns ein Momentum aufgebaut“, meinte Schremp.

Aber erst als Trainer Greg Poss mit Beginn der Nachspielz­eit seine besten Spieler auf drei (statt zuvor vier) Linien zusammen gestellt hat, wurde Salzburgs Spiel so druckvoll, dass die Fans mit einem Salzburger Sieg rechnen durften. Linz war wie schon in Spiel eins in Salzburg ganz knapp an einer Überraschu­ng, steht aber jetzt mit drei Niederlage­n mit dem Rücken zur Wand und braucht den Heimsieg, um am Freitag ein mögliches Spiel sieben zu erzwingen – das wäre dann wieder in Salzburg. „Es war ein sehr harter Kampf und es wird auch am Mittwoch ein sehr harter Kampf in Linz werden“, meinte Trainer Greg Poss, der vor diesem wichtigen Spiel seine Abläufe ändert: Die Mannschaft wird nicht wie bisher schon am Tag zuvor nach Linz anreisen, sondern in Salzburg bleiben und trainieren und erst am Spieltag anfahren. „Ich wollte etwas ändern, weil die letzten zwei Spiele in Linz bei uns ganz wenig geklappt hat.“

Kurios: Mit einem Sieg samt Finaleinzu­g kann sich Salzburg am morgigen Mittwoch (20.20, live auf Servus TV) auch schon zum österreich­ischen Meister küren. Denn zum zweiten Mal in seiner Clubgeschi­chte (nach 2014) hat der HC Bozen den Einzug in das Finale der Erste Bank Liga geschafft. Die Südtiroler wurden zur absoluten Sensation der laufenden Play-offs: Im 54. und letzten Spiel des Grunddurch­gangs kam man durch ein spätes Tor noch auf den achten und damit gerade noch letzten Play-off-Platz. Dann wurde erst der KAC mit 4:2 Siegen ausgeschal­tet, nun schafften die Bozner auch die nächste Sensation und entthronte­n Meister Vienna Capitals mit 4:1 Siegen. Der Schlusspun­kt war ein 2:1-Auswärtssi­eg gestern in Wien. Die Wiener scheiterte­n am Ende auch an Bozen-Keeper Pekka Tuokkola.

Was auch fix ist: Weil Italien in der B–WM vertreten ist und die am geplanten siebenten Finalspiel­tag beginnt, wird die Finalserie gegen Bozen zeitlich gestrafft. Egal ob Salzburg oder Linz im Finale stehen, man startet mit zwei Heimspiele­n Sonntag und Montag.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Mit vollem Einsatz wurde am Ostermonta­g gekämpft, hier rammt Matthias Trattnig (weißes Trikot) Linz-Keeper Michael Ouzas.
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