Salzburger Nachrichten

Ein halbes Dutzend Tore macht Mut

Nach dem 6:0 gegen Dortmund kämpft der FC Bayern in Sevilla auch gegen einen „spanischen Fluch“in der Champions League.

-

Der bestens aufgelegte Jupp Heynckes schrieb Autogramme, posierte für Familienfo­tos und scherzte über alte Fußballerz­eiten. Unter dem Kommando des TripleTrai­ners will der FC Bayern wie zuletzt im Triumphjah­r 2013 endlich wieder in Spanien bestehen. Nach der Münchner Torparty am Samstag beim 6:0 gegen Borussia Dortmund soll der FC Sevilla im Viertelfin­ale der Champions League nicht der nächste Club aus der Primera División sein, der für einen schmerzhaf­ten Königsklas­sen-K.-o. sorgt. „Wir wissen, was die können, und dementspre­chend konzentrie­rt geht die Mannschaft da hin. Das ist ein Ziel von uns, da weiterzuko­mmen, und dieses Ziel werden wir konzentrie­rt verfolgen“, sagte Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge. „Wir treffen auf einen Gegner, den man absolut alles andere als unterschät­zen darf.“

Heute, Dienstag (20.45 Uhr/Sky und ZDF), und eine Woche später in München möchten die Bayern das „Traumziel“Halbfinale erreichen. „Wir brauchen zwei fantastisc­he Abende“, sagte Rummenigge. Real Madrid (2014), FC Barcelona (2015), Atlético Madrid (2016) jeweils im Halbfinale und noch mal Real Madrid vor einem Jahr im Viertelfin­ale waren jeweils die Endstation. „Bei der Statistik darf man nicht arrogant oder gar überheblic­h dahingehen“, mahnte Rummenigge, bevor er zum Charterfli­eger nach Andalusien schritt. „Jetzt muss sich das mal ändern“, sagte Arjen Robben.

Der letzte Sieg in Spanien liegt fünf Jahre zurück: Auf dem Weg zum Titelgewin­n jubelten die Heynckes-Bayern gegen Barça. „In der Champions League spielen absolute Topteams und es ist schwierige­r als 2013“, betonte Heynckes.

In seiner insgesamt vierten Champions-League-Saison will er nach 1998, 2012 und 2013 zum vierten Mal ins Endspiel. Spekulatio­nen über den neuen Bayern-Trainer, den Rummenigge im April verkünden will, oder Wechselger­üchte wie die um Robert Lewandowsk­i und Real Madrid müssen die Münchner auf ihrer Titelmissi­on ausblenden. Das 6:0 beim Torschusst­raining gegen einen desaströse­n BVB war das perfekte Warm-up der Münchner für im Idealfall noch 13 Spiele und drei Titel. „Jetzt beginnen die Wochen, für die man die ganzen Vorbereitu­ngen absolviert, im April geht es um alles. Wir hoffen natürlich, dass wir ganz lange dabei sind“, sagte Thomas Müller.

Zur Neuauflage des Endspiels aus dem Vorjahr kommt es heute Abend beim Viertelfin­al-Duell Juventus Turin gegen Real Madrid. Real setzte sich im Finale 2017 klar mit 4:1 gegen Juve durch und schrieb mit der ersten erfolgreic­hen Titelverte­idigung der Königsklas­se Geschichte. Matchwinne­r für die Madrilenen war damals Weltfußbal­ler Cristiano Ronaldo mit einem Doppelpack. Und der Portugiese will es auch diesmal wieder für Real Madrid richten. „Ich glaube immer noch, dass keiner besser ist als ich, zumindest auf dem Spielfeld“, betonte der 33-Jährige vor dem Gastspiel in Turin.

Mit zwölf Treffern führt Ronaldo die Saison-Torschütze­nliste der Champions League klar vor Sevilla-Stürmer Wissam Ben Yedder (8 Treffer) an.

 ?? BILD: SN/APA/AFP ?? Dreifacher Torschütze beim 6:0 gegen Dortmund: Bayerns Stürmersta­r Robert Lewandowsk­i.
BILD: SN/APA/AFP Dreifacher Torschütze beim 6:0 gegen Dortmund: Bayerns Stürmersta­r Robert Lewandowsk­i.

Newspapers in German

Newspapers from Austria