„Wir sind gierig auf das Spiel gegen Lazio“
Red Bull Salzburg fühlt sich gegen Lazio Rom in der Außenseiterrolle wohl. Es gibt aber auch Gründe, die ganz klar für die Bullen sprechen.
Salzburg-Trainer Marco Rose brachte das 2:0 am vergangenen Samstag gegen den Wolfsberger AC auf den Punkt. „Wir haben gleich nach der Länderspielpause gezeigt, dass wir wieder voll fokussiert sind“, betonte der Deutsche nach dem Pflichtsieg in der Fußball-Bundesliga gegen den Tabellennachzügler aus Kärnten. Ein gutes Ergebnis sei im Hinblick auf das Highlight am Donnerstag ganz wichtig gewesen. Die Salzburger zeigten sich nämlich für das Hinspiel im Viertelfinale der Europa League in Rom gegen Lazio (Spielbeginn 21.05 Uhr) gerüstet. Andreas Ulmer und Co. brachten wieder jene Tugenden auf den Platz, die noch weitere internationale Höhenflüge möglich machen könnten.
Lust
Auch im letzten Viertel der Bundesliga-Saison ist bei Red Bull Salzburg nicht der Hauch von Müdigkeit zu spüren. Es war gegen die Wolfsberger, die nur versuchten, das Spiel zu zerstören, und mit elf Mann verteidigten, in jeder Aktion zu spüren, dass die Bullen nichts an ihrer Spielfreude verlieren. „Die Freude auf das Spiel gegen Lazio ist natürlich da, aber vor allem Lust, Gier und der Wunsch nach einer guten Leistung und einem guten Ergebnis. Damit wir vor vollem Haus im Rückspiel wieder eine Party feiern können“, betonte Rose. Gerannt, gerackert, alles versucht, den Abwehrriegel zu durchbrechen: Aus diesem Holz sind Siegertypen geschnitzt.
Unbesiegbar
Unter Marco Rose haben die Salzburger in der laufenden Saison erst ein Pflichtspiel verloren. Das wird mit Sicherheit auch Lazio Rom zu denken geben. Noch dazu, wo die Römer in der Liga alles andere als kompakt in der Defensive stehen und von den Topteams der Serie A die mit Abstand meisten Gegentreffer kassierten. Und Marco Rose kann auch noch andere Superlative aufweisen: Der 41-Jährige hat als Trainer in Salzburg noch keines seiner 25 Europacup-Spiele in der Youth League, der Qualifikation zur Champions League und in der Europa League verloren.
Vollgas
Lazio Rom wird sich auf eine Mannschaft aus Salzburg einstellen müssen, die von der ersten Minute an auf das Tempo drückt. Und nie darauf setzt, das Ergebnis zu verwalten. Was selbst bei Marco Rose in der Coachingzone dann und wann für Unruhe sorgt. „Aber das ist eben der Charakter dieser Mannschaft. Sie steckt eigentlich nie zurück. Ich will ihnen diese Lust an der Offensive auch nicht nehmen. Weil wir mit diesem Stil bisher auch überaus erfolgreich waren“, erklärte Rose.
Abgebrüht
Obwohl im Kader der Bullen noch überdurchschnittlich viele junge, unerfahrene Profis stehen, wirken auch diese schon überaus clever und abgebrüht, lassen sich kaum aus der Fassung bringen. Und sind dann aufgrund ihrer individuellen Klasse auch in der Lage, im entscheidenden Moment – auch wenn es, wie gegen Wolfsberg, zuvor nicht nach Wunsch gelaufen ist – die richtige Entscheidung zu treffen. Dann schlagen die Bullen auch eiskalt zu, benötigen nicht viele Chancen, um zu treffen. Wie zum Beispiel Torjäger Munas Dabbur, der sich zu einem echten „Knipser“entwickelt hat. Sein 17. BundesligaTreffer war für Dabbur auch ein ganz wichtiger: „Weil jedes Tor das Selbstvertrauen eines Stürmers stärkt.“
Ausgangslage
Mit Real Sociedad und Borussia Dortmund schalteten die Bullen bereits zwei höher eingeschätzte Teams aus. Und dennoch wird wohl auch Lazio vor dem vermeintlichen Außenseiter eine große Chance wittern, das Semifinale zu erreichen. Dazu liegt die Stärke der Römer ganz klar in der Offensive. Das könnte Salzburg in die Karten spielen. Das Umschaltspiel mit schnellen Vorstößen ist einfacher umzusetzen, als einen Abwehrriegel zu durchbrechen.