Salzburger Nachrichten

„Wir sind gierig auf das Spiel gegen Lazio“

Red Bull Salzburg fühlt sich gegen Lazio Rom in der Außenseite­rrolle wohl. Es gibt aber auch Gründe, die ganz klar für die Bullen sprechen.

- ALEXANDER BISCHOF MICHAEL UNVERDORBE­N

Salzburg-Trainer Marco Rose brachte das 2:0 am vergangene­n Samstag gegen den Wolfsberge­r AC auf den Punkt. „Wir haben gleich nach der Länderspie­lpause gezeigt, dass wir wieder voll fokussiert sind“, betonte der Deutsche nach dem Pflichtsie­g in der Fußball-Bundesliga gegen den Tabellenna­chzügler aus Kärnten. Ein gutes Ergebnis sei im Hinblick auf das Highlight am Donnerstag ganz wichtig gewesen. Die Salzburger zeigten sich nämlich für das Hinspiel im Viertelfin­ale der Europa League in Rom gegen Lazio (Spielbegin­n 21.05 Uhr) gerüstet. Andreas Ulmer und Co. brachten wieder jene Tugenden auf den Platz, die noch weitere internatio­nale Höhenflüge möglich machen könnten.

Lust

Auch im letzten Viertel der Bundesliga-Saison ist bei Red Bull Salzburg nicht der Hauch von Müdigkeit zu spüren. Es war gegen die Wolfsberge­r, die nur versuchten, das Spiel zu zerstören, und mit elf Mann verteidigt­en, in jeder Aktion zu spüren, dass die Bullen nichts an ihrer Spielfreud­e verlieren. „Die Freude auf das Spiel gegen Lazio ist natürlich da, aber vor allem Lust, Gier und der Wunsch nach einer guten Leistung und einem guten Ergebnis. Damit wir vor vollem Haus im Rückspiel wieder eine Party feiern können“, betonte Rose. Gerannt, gerackert, alles versucht, den Abwehrrieg­el zu durchbrech­en: Aus diesem Holz sind Siegertype­n geschnitzt.

Unbesiegba­r

Unter Marco Rose haben die Salzburger in der laufenden Saison erst ein Pflichtspi­el verloren. Das wird mit Sicherheit auch Lazio Rom zu denken geben. Noch dazu, wo die Römer in der Liga alles andere als kompakt in der Defensive stehen und von den Topteams der Serie A die mit Abstand meisten Gegentreff­er kassierten. Und Marco Rose kann auch noch andere Superlativ­e aufweisen: Der 41-Jährige hat als Trainer in Salzburg noch keines seiner 25 Europacup-Spiele in der Youth League, der Qualifikat­ion zur Champions League und in der Europa League verloren.

Vollgas

Lazio Rom wird sich auf eine Mannschaft aus Salzburg einstellen müssen, die von der ersten Minute an auf das Tempo drückt. Und nie darauf setzt, das Ergebnis zu verwalten. Was selbst bei Marco Rose in der Coachingzo­ne dann und wann für Unruhe sorgt. „Aber das ist eben der Charakter dieser Mannschaft. Sie steckt eigentlich nie zurück. Ich will ihnen diese Lust an der Offensive auch nicht nehmen. Weil wir mit diesem Stil bisher auch überaus erfolgreic­h waren“, erklärte Rose.

Abgebrüht

Obwohl im Kader der Bullen noch überdurchs­chnittlich viele junge, unerfahren­e Profis stehen, wirken auch diese schon überaus clever und abgebrüht, lassen sich kaum aus der Fassung bringen. Und sind dann aufgrund ihrer individuel­len Klasse auch in der Lage, im entscheide­nden Moment – auch wenn es, wie gegen Wolfsberg, zuvor nicht nach Wunsch gelaufen ist – die richtige Entscheidu­ng zu treffen. Dann schlagen die Bullen auch eiskalt zu, benötigen nicht viele Chancen, um zu treffen. Wie zum Beispiel Torjäger Munas Dabbur, der sich zu einem echten „Knipser“entwickelt hat. Sein 17. Bundesliga­Treffer war für Dabbur auch ein ganz wichtiger: „Weil jedes Tor das Selbstvert­rauen eines Stürmers stärkt.“

Ausgangsla­ge

Mit Real Sociedad und Borussia Dortmund schalteten die Bullen bereits zwei höher eingeschät­zte Teams aus. Und dennoch wird wohl auch Lazio vor dem vermeintli­chen Außenseite­r eine große Chance wittern, das Semifinale zu erreichen. Dazu liegt die Stärke der Römer ganz klar in der Offensive. Das könnte Salzburg in die Karten spielen. Das Umschaltsp­iel mit schnellen Vorstößen ist einfacher umzusetzen, als einen Abwehrrieg­el zu durchbrech­en.

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Die Lust auf Lazio Rom ist auch bei Marco Rose zu spüren.
BILD: SN/GEPA Die Lust auf Lazio Rom ist auch bei Marco Rose zu spüren.

Newspapers in German

Newspapers from Austria