Energieversorger setzt auf externe Ideengeber
SALZBURG. Die Welt der Energieversorger hat sich für die ehemaligen Monopolisten in den vergangenen Jahren stark verändert: einerseits durch die Energiewende, die zu vielfältigerer, aber schwankender Stromproduktion vor allem aus Wind und Sonne geführt hat, andererseits natürlich durch die Digitalisierung. So steht die Umstellung auf intelligente Stromzähler bevor. Das ändert Preismodelle, aber auch Produkte und interne Abläufe.
Bei der Salzburg AG hat Vorstandssprecher Leonhard Schitter das Thema in die erste Reihe gerückt. Für Digitalisierung, Forschung und Entwicklung sowie Fortbildung der Mitarbeiter seien im Jahr rund fünf Millionen Euro reserviert. „Wir befinden uns in der Transformation zu einem digitalisierten Technologieunternehmen“, sagt Schitter.
Bereits zum dritten Mal veranstaltet die Salzburg AG heuer einen Wettbewerb, um Ideen und Konzepte von kleinen Unternehmen zu finden, mit denen der Salzburger Energieversorger weiter zusammenarbeiten will. „Wir sind da offen, das kann von der weiteren gemeinsamen Produktentwicklung bis zu einer Beteiligung oder einer vollen Übernahme gehen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende.
Aus den bisherigen Wettbewerben wurden bereits einige Projekte verwirklicht, die nun bei der Salzburg AG laufen. So gibt es neben der Telefon-Hotline seit Herbst auch einen WhatsApp-Kanal, den bisher 600 Kunden nutzen. Praxistests laufen zur Überprüfung von Hochspannungsleitungen mit Drohnen und mit virtuellen Brillen als Hilfe bei der Wartung von Anlagen.
Für die „Innovation Challenge“gab es heuer fast 200 Bewerbungen aus 48 Ländern. Davon waren am Donnerstag die Vertreter von 16 Unternehmen eingeladen, um einer Jury ihre Konzepte vorzustellen. Neun kamen in die engere Auswahl, darunter zwei Salzburger Kandidaten. Polycular aus Hallein beschäftigt sich mit IT-Lösungen zur Kundenbindung, cognify aus Salzburg mit künstlicher Intelligenz. Zusätzlich konnten sich Mitarbeiter der Salzburg AG in einer Ausstellung über die Ideen informieren – von einer Unterwasserdrohne zur Erkundung von Staudämmen oder Gasleitungen bis zu batteriebetriebenen Generatoren, die Diesel ersetzen.