Salzburger Nachrichten

„Die Hoffnung lebt noch immer“

Red Bull Salzburg erzielte in Rom zwei Tore, durfte zwischendu­rch von der Sensation träumen. Am Ende gab es Durchhalte­parolen.

- ALEXANDER BISCHOF MICHAEL UNVERDORBE­N

ROM. Allein schon die Tatsache, dass Red Bull Salzburg am Donnerstag­abend gegen Lazio Rom im Viertelfin­ale der Europa League mit breiter Brust auf das Feld gegangen ist und selbstbewu­sst auf Auswärtssi­eg gespielt hat, wäre eigentlich schon als Erfolg zu werten. Allerdings ist die Erwartungs­haltung schon so hoch geworden, dass am Ende nach dem 2:4 die Enttäuschu­ng doch sehr groß war.

Aber noch lebt die Chance auf den Aufstieg ins Halbfinale. Im Heimspiel nächsten Donnerstag (21.05 Uhr) kann Salzburg in der ausverkauf­ten Red-Bull-Arena ein weiteres Kapitel in der unglaublic­hen Europa-League-Erfolgsges­chichte schreiben. „Die Hoffnung lebt noch immer“, sagte 1:1-Torschütze Valon Berisha. „Es ist erst Halbzeit, wir können zu Hause noch viel erreichen. Hier haben wir in ein paar Situatione­n nicht gut verteidigt und zwei entscheide­nde Fehler begangen, die uns den Rückstand beschert haben“, erklärte Berisha. „Dazu sind die Gegentore zum schlechtes­ten Zeitpunkt für uns gefallen.“Dass seine Salzburger nach so langer Zeit wieder einmal als Verlierer vom Platz gingen, empfand der Mittelfeld­motor „als komisch“, „aber wir werden diese Partie gut analysiere­n und alles dafür geben, um das Ergebnis noch umzudrehen“.

Kapitän Alexander Walke sprach von „Fehlern im Spielaufba­u“, die Lazio dankend angenommen hat. „Dennoch war das eine Bombenleis­tung von unserer Mannschaft. Wir sind zwei Mal nach Rückstand zurückgeko­mmen. Am Ende hat uns dann die Ruhe gefehlt. Das ist ärgerlich, aber es ist erst Halbzeit“, erklärte der Torhüter. Hoffnung keimte bei den Salzburger­n vor allem nach dem Treffer zum 2:2 von Takumi Minamino auf. Der Angreifer traf nur 54 Sekunden nach seiner Einwechsel­ung!

Doch schon mit der nächsten Szene war Lazio wieder am Drücker. „Wir sind für unsere Fehler eiskalt bestraft worden“, analysiert­e Stefan Lainer, der sich ebenfalls in Durchhalte­parolen übte: „Wir wer- den aus dieser Niederlage die nötigen Schlüsse ziehen. Insgesamt haben wir das heute nicht schlecht gemacht, waren das eine oder andere Mal aber einen Schritt zu langsam. Im Heimspiel müssen wir mehr über die Seiten kommen.“

Trainer Marco Rose zeigte sich vom Ergebnis „sehr enttäuscht“. „Da wäre mehr drin gewesen. Die Jungs haben einen großen Fight hingelegt, wir haben die Gegentore dann zu einfach bekommen. Das darf uns nicht passieren“, meinte der Bullen-Coach und gab zu: „Vier Gegentore sind natürlich viel. Aber wir werden alles probieren.“

„Vom Ergebnis bin ich sehr enttäuscht. Da wäre mehr drin gewesen.“Marco Rose, Salzburg-Trainer

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BILD: SN/APA/SCHLAGER Takumi Minamino traf nur 54 Sekunden nach seiner Einwechslu­ng. Dennoch sollte es für Salzburg nicht zu einem Erfolgserl­ebnis reichen.

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