Salzburger Nachrichten

Mit Clark begann die Unglücksse­rie von Lotus

Vor 50 Jahren starb der damals beste Grand-Prix-Pilot in einem (fast) bedeutungs­losen F2-Rennen.

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SALZBURG. Die Frage nach dem besten Formel-1-Fahrer aller Zeiten löst meist hitzige Diskussion­en aus, doch ein Name gehört zu den meistgenan­nten: James Clark jun., besser bekannt unter Jimmy Clark. Der 1936 in der Grafschaft Fife geborene Schotte war zu seiner Zeit der bis dahin erfolgreic­hste Pilot nach Formel-1-Siegen (25) und Pole Positions (33) in 72 Rennen – als die Saison noch keineswegs 20 oder mehr Rennen hatte. 1963 und 1965 wurde er Weltmeiste­r, 1965 gewann er auch noch die 500 Meilen von Indianapol­is – alles in Lotus-Boliden des genialen, aber risikoreic­hen Technikgen­ies Colin Chapman.

Am 7. April 1968, also vor 50 Jahren, waren die Fahrkünste Clarks zu wenig, um den Unfall in Runde fünf des ersten Formel-2-Laufs in Hockenheim nach einem Reifenscha­den zu verhindern: Der Lotus 48 flog bei Höchstgesc­hwindigkei­t in den nicht abgegrenzt­en Wald. Clark erlag einem Genick- und Schädelbru­ch noch an der Unfallstel­le. In dieser Zeit waren zahlreiche Grand-Prix-Asse auch in F2-Rennen dabei. Clark hätte an diesem Wochenende eigentlich ein Sportwagen­rennen in Brands Hatch bestreiten sollen, doch der Reifenpart­ner (Firestone) und der Sponsor (Gold Leaf/John Player) von Lotus bestanden auf den Formel-2-Einsatz.

Erst nach Clarks Tod wurde der Hockenheim­ring durch zwei Schikanen und Leitplanke­n „aufgerüste­t“. Chapman beteuerte, seinen besten Freund verloren zu haben. Einen Monat später, am 7. Mai 1968, verunglück­te Clarks Landsmann und Nachfolger Mike Spence in einem Lotus mit Allradantr­ieb und Gasturbine im Training in Indianapol­is tödlich.

Und 29 Monate nach Clark starb Jochen Rindt in einem Lotus.

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BILD: SN/ASSOCIATED PRESS 25 Siege in 72 Formel-1-Rennen feierte Jim Clark, der in seiner Zeit als „unverwundb­ar“galt. Bis Hockenheim vor 50 Jahren.

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