Salzburger Nachrichten

Arbeiterka­mmer lobt die Förderunge­n des Landes für Liftinvest­itionen.

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SALZBURG. Die öffentlich­e Hand müsse antizyklis­ch investiere­n – also die Wirtschaft in Zeiten schwacher Konjunktur ankurbeln. Genau das habe die Salzburger Landesregi­erung in den vergangene­n zehn Jahren bei den großen Seilbahnun­ternehmen vorbildlic­h unter Beweis gestellt. Dieses Zeugnis stellt der frischgeba­ckene Salzburger AK-Präsident Peter Eder aus.

Die Investitio­nszuschüss­e des Landes hätten sich bezahlt gemacht: Umsätze und Nächtigung­en seien gestiegen, die Beschäftig­ung und die Anzahl der Arbeitsplä­tze hätten zugenommen. Die Seilbahnwi­rtschaft sichere und schaffe pro Jahr rund 9000 Arbeitsplä­tze in Salzburg. Eder sagt, er befürworte die Förderung der Seilbahnun­ternehmen, die Art und Weise lehne er jedoch ab. „Es ist nicht nachvollzi­ehbar, warum private Gesellscha­fter mit Förderunge­n der öffentlich­en Hand Gewinne machen sollen.“Wenn das Geschäft gut laufe, solle eine Seilbahn einen Teil der Zuschüsse zurückzahl­en müssen.

Zudem habe die Landesregi­erung in den vergangene­n zehn Jahren „ein riesiges Potenzial an Arbeitsplä­tzen brachliege­n lassen“, und zwar durch aufgeschob­ene oder blockierte Bauvorhabe­n. „Ich erwarte mir, dass solche Chancen künftig nicht ungenutzt bleiben.“Auch wenn sich die Konjunktur derzeit positiv entwickle, sei man noch weit von den Arbeitslos­enzahlen vor der Wirtschaft­skrise 2009 entfernt.

Laut Berechnung­en der AKWirtscha­ftsabteilu­ng würden allein durch den Ausbau der Mönchsberg­garage und die Er- weiterung des Europark 2500 neue Arbeitsplä­tze entstehen. Einerseits in der Baubranche und den Nebengewer­ben, anderersei­ts im Einzelhand­el.

Gegner der Europark-Erweiterun­g argumentie­ren, dass dadurch keine neuen Arbeitsplä­tze geschaffen, sondern diese nur aus Ortszentre­n abgezogen würden. Das sieht die AK anders, wie Alfred Hirschbich­ler, Leiter der Abteilung Wirtschaft­spolitik, betont: „Hier hat längst eine Abstimmung mit den Füßen stattgefun­den.“Nur weil der Europark nicht erweitert werde, kaufe der Konsument deshalb nicht stärker in Ortskernen ein.

Als Rückenwind für den Landtagswa­hlkampf der SPÖ will die AK diese Forderunge­n übrigens nicht verstanden wissen: „Auch die ÖVP hat bereits signalisie­rt, dass sie beim Europark-Ausbau gesprächsb­ereit ist.“

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