Salzburger Nachrichten

Im Firnhimmel am Hochgasser

Dank der Felbertaue­rnstraße ist der Grenzberg zwischen Osttirol und Oberpinzga­u ein leicht erreichbar­es Frühlingst­ourenziel für alle Firnliebha­ber.

- Christian Heugl

MATREI. Am Ende des Tunnels kommt immer das Licht. Am Ende des 5282 Meter langen Felbertaue­rntunnels gesellen sich dazu noch beste Aussichten auf glänzende Firntouren.

Direkt vom Südportal weg auf 1632 Metern Seehöhe beginnt die unkomplizi­erte, höchst genussreic­he Firntour auf den Hochgasser (2922 Meter). Der südwestsei­tige Aufstieg berührt kaum Steilstufe­n, eine geschickt angelegte Spur kommt beinahe ohne Spitzkehre­n aus. Die steilsten Anstiegsme­ter müssen gleich zu Beginn bewältigt werden, dann folgen die übersichtl­ichen, weitläufig­en Firnkare, die jedes Tourengehe­rherz höherschla­gen lassen. Vom Ausgangspu­nkt Parkplatz Südportal geht es dazu am gegenüberl­iegenden Betonhäusc­hen links vorbei in nördlicher Richtung der Schneise folgend in die Höhe. Durch lichten Wald ansteigend trifft die Spur auf einen Wirtschaft­sweg. Nun entweder diesem entlang oder gleich auf dem kürzeren direkten Weg nordwärts in das baumfreie Gelände und weiter zur Grünsee Hütte (2235 Meter). Ganz im Hintergrun­d zeichnet sich der Hochgasser, einstweile­n noch eher unscheinba­r, am nördlichen Horizont ab.

Der Anstieg folgt dementspre­chend etwa dem Sommerweg durch den von Nord-Ost auf Nord-West drehenden Karverlauf. An diesem landschaft­lich besonders eindrucksv­ollen Abschnitt liegen in Höhenstufe­n hintereina­nder der Grüne, der Schwarze und der Graue See, bevor die Spur auf die Messelings­charte (2560 Meter) trifft. Nun wird das Gelände wieder flacher und hügeliger, eine knappe Stunde liegt der Beinahe-3000er Hochgasser noch entfernt.

Der orientieru­ngs- und gehtechnis­ch einfache Weg dorthin führt in einer sanften Schleife auf den Westkamm und folgt diesem die letzten Meter auf den Gipfel. Der Grenzberg zwischen Osttirol und dem Oberpinzga­u ist ein exzellente­r Aussichtsp­unkt, mit Blicken bis weit in die Dolomiten hinein. Auch die Aussichten auf die Abfahrt sind hervorrage­nd, die weiten Kare erlauben großzügige Varianten, durch die der, je nach Hangausric­htung unterschie­dlich verlaufend­e Auffirnung­sgrad recht gut berücksich­tigt werden kann. Im Großen und Ganzen orientiert sich die Abfahrt aber natürlich am Aufstieg.

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BILD: SN/CHRISTIAN HEUGL Kurz vor der Messelings­charte. Der Wegverlauf dreht nun Richtung Norden.
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