„Kinder dürfen der Feuerwehr zuschauen“
In Straßwalchen wird ein neues Feuerwehrhaus inklusive Kindergarten und Krabbelstube gebaut. Für die Kleinen ist eine Besonderheit eingeplant.
STRASSWALCHEN. Wenn eine Gemeinde ein neues Feuerwehrhaus und gleichzeitig auch mehr Platz für einen Kindergarten benötigt, kann ein interessantes Projekt entstehen: So geschehen in Straßwalchen. Dort wird an der B1 ein Mehrzweckgebäude errichtet, das den Bedürfnissen der Kinder und der Feuerwehrleute gereicht werden soll. Baubeginn ist noch heuer, die Fertigstellung sollte 2019 sein.
Unter den neun eingereichten Projekten ging jenes von „fally plus partner“-Architekten aus Salzburg als Sieger hervor. „Wir haben offenbar die Jury mit unserem Konzept überzeugen kön- nen“, sagte Architekt Robert Wurbs. Wichtig seien neben den unterschiedlichen barrierefreien Zugängen für Kindergarten und Krabbelgruppen auch die hellen, lichtdurchfluteten Bereiche zum Bereich der freiwilligen Feuerwehr gewesen. Die Anlage sei verkehrstechnisch so geplant, dass für die Kinder ein gefahrloses Kommen und Gehen garantiert sei. Für die Kinderbetreuung stünden 1005 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung, für die Feuerwehr 1300. Das Besondere: Durch eine Glasfront können Kinder in den Feuerwehrtrakt schauen und die Arbeiten der Helfer mitverfolgen.
Erich Haas, Amtsleiter in Straßwalchen, freut diese Entscheidung ebenso: „Wir sind mit rund 7500 Einwohnern eine wachsende Gemeinde mit derzeit drei Gemeindekindergärten und einem der Kreuzschwestern. Der vierte, derzeit provisorische Gemeindekindergarten ,Funkelstein‘ wird in das neue Objekt übersiedeln.“
Das neue Kindergarten-Feuerwehrhaus wird nach Darstellung von Haas vier Millionen Euro netto kosten und Platz für zwei Kindergartengruppen und bis zu vier Krabbelgruppen bieten. Architekt Wurbs fügte hinzu: „Das Gebäude ist auch noch erweiterbar.“
Ortsfeuerwehrkommandant Martin Beitschek zeigte sich im SN-Gespräch ebenso erfreut: „Im alten Haus, das 1948 errichtet worden ist, platzen wir aus allen Nähten. Wir haben 45 aktive Feuerwehrleute und 25 Jungfeuerwehrleute. Da wird es rund um die Spinde schon ziemlich eng.“Eine große Feier im kommenden Jahr werde es im neuen Haus aber nicht geben. „Wir feiern heuer von 6. bis 8. Juli unser 150-JahrJubiläum groß“, so Beitschek.
Die Gemeinde wird nach der Übersiedelung der Feuerwehr aus dem alten Feuerwehrhaus mitten im Ortszentrum versuchen, dieses zu verwerten. Aber noch gebe es keine konkreten Pläne dafür. Ob es ein Wohnhaus mit Geschäften werden könne, sei beim besten Willen nicht zu beantworten, so der Amtsleiter. Der Salzburger Landesfeuerwehrverband fördert den Neubau der Zeugstätte für sechs Fahrzeuge mit jeweils 30.000 Euro pro Stellplatz.