Die Tage des Hallenbads sind gezählt
Das Bad beschert der Gemeinde Unken jedes Jahr große Verluste. Es wird wohl abgerissen.
Das Alpenbad in Unken besteht aus Freibad, Hallenbad und Sauna. Errichtet wurde das auf einer von Wald umgebenen Anhöhe gegenüber des Ortszentrums gelegene Freizeitzentrum Mitte der 1970er-Jahre. „Damals herrschte im Tourismus eine Aufbruchstimmung“, sagt der Unkener Bürgermeister Hubert Lohfeyer (ÖVP). „Viele Gemeinden haben in die Infrastruktur investiert.“
Auch heute läuft der Fremdenverkehr hervorragend. Aber die Tage des Hallenbads sind wohl gezählt. Das hat mehrere Gründe. Viele Hotels haben inzwischen eigene Wellnessanlagen, die zum Teil auch öffentlich zugänglich sind. Zur Therme in Bad Reichenhall sind es nur wenige Kilometer. Und schließlich nagt der Zahn der Zeit an der Anlage. „Wir haben hier ein Angebot, das viele Gemeinden nicht haben. Aber wenn etwas in die Jahre kommt, zieht es nicht mehr so“, sagt Lohfeyer. Die Anlage beschere der Gemeinde jedes Jahr Verluste in sechsstelliger Höhe, sagt der Bürgermeister. Das ist für einen kleinen Ort wie Unken viel Geld. Abhängig ist der jährliche Verlust von den Temperaturen und vom Publikumszuspruch. Um Heizkosten zu sparen, ist das Hallenbad von Allerheiligen bis Ostern geschlossen. In der Zwischensaison und im Sommer komme man besser zurecht.
Den Außenbereich der Freizeitanlage will die Gemeinde sanieren. Das Hallenbad wird wohl abgerissen. „Und ein Neues wird nicht kommen“, sagt Lohfeyer. Wann die Sanierung des Freibads und der Abriss des Hallenbads erfolgen, ist derzeit offen. Man weiß noch nicht genau, was man machen will, und wenn man es weiß, ist erst die Finanzierung für das Projekt zu sichern.
Lohfeyer wünscht sich aber, dass es auch in Zukunft noch ein Ganzjahresangebot gibt. „Ein 25Meter-Becken wird es sicher nicht mehr.“Aber in irgendeiner Form solle es wieder warmes Wasser geben. Auch Fitnesscenter, Solarium und Sauna könnten bleiben. Die Sauna werde gut genutzt, weiß Lohfeyer.
Zudem gibt es Kontakt mit dem TEH-Verein, der das 2010 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO ernannte traditionelle Heilwissen der Pinzgauer erforscht und weitergibt. Der Unkener Verein ergründet derzeit auch das traditionelle Bäderwissen. Es ist möglich, dass man nach Ende des Projekts einen Ort sucht, wo man dieses Wissen auch praktisch anwenden kann. Dafür böte sich das Alpenbad an.