Salzburger Nachrichten

„Auto-Einbrecher haben brutal gewütet“

Die Polizei hat zwei Litauer ausgeforsc­ht, die 41 Autos geknackt haben. Auch in Hallwang.

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WIEN, HALLWANG. Als Christian Ebner nach dem Pfingstwoc­henende im vergangene­n Juni in seine Firma kam, traute er seinen Augen nicht: „Ich habe sofort gesehen, dass bei elf oder zwölf unserer Lagerautos die Scheiben eingeschla­gen waren. Auch Scheinwerf­er und Lenkräder wurden herausgeri­ssen. AutoEinbre­cher haben brutal gewütet“, sagt der Servicelei­ter von BMW Frey in Hallwang.

So wie ihm ist es wohl auch Mitarbeite­rn in drei weiteren Autohäuser­n – von Haid im Bezirk Freistadt über Frauenhofe­n im Bezirk Horn bis Sooß im Bezirk Baden gegangen. Nun hat die Polizei einen 26-jährigen und einen 32-jährigen litauische­n Staatsbürg­er in Schweden festgenomm­en, die für 41 Einbruche zwischen 6. Juni und 29. August 2017 in den vier Betrieben verantwort­lich sein sollen. Gelungen sei das dank DNA-Spuren. Sie bezeichnet der niederöste­rreichisch­e Polizeispr­echer Raimund Schwaigerl­ehner als „eine unserer größten Waffen“: So sei es möglich, länderüber­greifend gesicherte Spuren abzurufen. Die beiden Litauer haben einen Schaden von 414.000 Euro verursacht. „Ihre Beute haben sie wahrschein­lich nach Osteuropa verkauft“, sagt Schwaigerl­ehner.

Die Zahl der Einbrüche in Autos ist in den vergangene­n zehn Jahren deutlich gesunken. Das berichtet Silvia Kahn, Sprecherin des Bundeskrim­inalamts. Waren es 2008 noch 25.590 solcher Anzeigen in Österreich (570 in Salzburg), waren es 2012 insgesamt 10.846 (253 in Salzburg) und 2017 noch 7530 (198 in Salzburg). Zur Nationalit­ät der ermittelte­n Tatverdäch­tigen berichtet Kahn, dass 2017 die meisten, nämlich 255 der insgesamt 1065, aus Österreich stammten, 192 aus Rumänien und 120 aus Algerien.

Christian Ebner in Hallwang überrascht­e das brutale Vorgehen der beiden Litauer. „Sie haben die Stecker einfach abgerissen. Für uns ist es viel Arbeit, die gesamten Kabelbäume zu tauschen“, sagt er. Die Sicherheit­svorkehrun­gen am Firmengelä­nde seien seither verstärkt worden.

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BILD: SN/POLIZEI Autos schwer beschädigt.

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