Marathon: Wer greift nach dem Meistertitel?
Beim Salzburg-Marathon am 6. Mai gibt es ein offenes Rennen um die österreichische Meisterschaft. Die logischen Favoriten fehlen.
SALZBURG. Endlich richtig gutes Laufwetter – über den Frühlingsbeginn nach einem harten Winter freuen sich die Teilnehmer am Salzburg-Marathon (6. Mai) besonders. Schließlich beginnt nun die intensive Trainingsphase für das größte Breitensportereignis des Landes.
Die wärmenden Sonnenstrahlen lassen auch die Veranstalter um „Mr. Marathon“Johannes Langer aufatmen. Denn die Anmeldefrequenz steigt und fällt praktisch parallel zum Thermometer. „Wir werden in etwa die gleiche Teilnehmerzahl wie im Vorjahr haben“, schätzt Thomas Kofler vom Veranstalter der „Lauffestspiele“. 2017 waren insgesamt 6457 Laufbegeisterte bei allen Bewerben am Start. 998 davon nahmen den Marathon in Angriff, heuer wird ziemlich sicher die 1000er-Schallmauer durchbrochen. Denn es geht auf der Strecke mit Start und Ziel auf dem Mirabellplatz diesmal um österreichische Meisterwürden.
Die logischen Favoriten auf den Titel werden aber fehlen. Peter Herzog vom LC Saalfelden, der große Durchstarter des Vorjahres, wird ebenso bereits am 22. April beim Vienna City Marathon an den Start gehen wie Christian Steinhammer (ULC Mödling) und Christian Robin (LC Villach), allesamt für Zeiten unter 2:20 Stunden gut.
Das Trio will sich für die EM in Berlin im August empfehlen. Die Strecke in Wien bietet für ähnlich gute Marken beste Voraussetzungen. „Ich brenne auf den Marathon, es wird ein tolles Ambiente“, sagte der Pinzgauer, der auf eine Verbesserung seiner Bestzeit hofft. Ihm ging es übrigens nicht besser als vielen Hobbyathleten:„Ich habe auf der Bahn in Saalfelden eine Spur mit Fräse und Schaufel schneefrei gemacht, um laufen zu können.“
Der Oberösterreicher Valentin Pfeil ist verletzt, Lemawork Ketema (Schwechat) startet schon diesen Sonntag beim Linz-Marathon. Die Chancen stehen also gut für Kandidaten aus der zweiten Reihe, sich in Salzburg die Meisterkrone aufzusetzen. Bei den Frauen führt der Weg zum Titel wohl über die vierfache Meisterin Karin Freitag (Steiermark). Conny Moser, das weibliche Pinzgauer Pendant zu Herzog, war erst dieser Tage in Rotterdam am Start und lief in 2:39:15 neuen Landesrekord.
„Ich musste mit Schaufel und Fräse arbeiten.“