Nach Hektik kam der Jubel
Red Bull Salzburg gegen Lazio Rom war am Donnerstagabend ein Hochrisikospiel: Die Polizei bot Hunderte Beamte für die Sicherheit auf. Am Ende durften die Salzburger Fans jubeln.
SALZBURG. Knapp 30.000 Fußballfans pilgerten am Donnerstagabend ins Fußballstadion in Wals, um das Europacupspiel gegen Lazio Rom zu verfolgen. Dass es mit einem 4:1 Erfolg für Salzburg enden würde, hatten sich vermutlich nicht viele Fans erwartet, vielleicht einige erhofft.
Die SN verfolgten das spannende Match vor einer Großbildleinwand im Gasthaus zum Fuxn in Salzburg-Schallmoos. Die Erwartungen der Gäste? „Wird wohl ein 0:0 werden, und wenn man ganz optimistisch ist, ein 2:0 für Salzburg“, sagten Victor Herbst und Wolfgang Antlinger vor ihren Gläsern mit Weißbier.
Während der ersten Halbzeit blieb die Stimmung sichtlich gedämpft: „Die Italiener verteidigen gut, den Salzburgern gelingt einfach kein Geniestreich. Der Sturm ist zu schwach, da fehlt ein Soriano“, war die Meinung. Eine Einschätzung, die sich während der zweiten Halbzeit blitzartig änderte. „Genial, was die Salzburger da jetzt geliefert haben“, sagten die „Fußballexperten“im Jubel der gesamten Gästeschar. Gastwirt Louis Absmann goutierte den tollen Erfolg der Salzburger Fußballer mit dem Hinweis: „Jedes Mal, wenn ich kurz rausgegangen bin, ist ein Tor gefallen. Das macht mich nachdenklich“, so der Wirt mit einem Augenzwinkern.
Zu diesem Zeitpunkt standen auch Hunderte Polizeibeamte zur Absicherung der Fan-Kolonnen bereit. Sie waren bereits am Nachmittag in der Salzburger In- nenstadt aufmarschiert. Dutzende Polizeibusse hatten sich am Residenzplatz und beidseitig in der Griesgasse positioniert.
„Wir haben alle Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, weil zu befürchten ist, dass es durch Fans aus Italien möglicherweise zu Ausschreitungen kommen könnte“, sagte der Salzburger Polizeisprecher Michael Rausch. Zwei Stunden vor dem Match hatten sich im Bereich Alter Markt und Rathausplatz bis zu 600 LazioFans versammelt. Sie wurden von sogenannten Einpeitschern auf das Fußballspiel eingestimmt, sangen ihre „Hymnen“und wurden letztlich mit Shuttlebussen vom Rudolfskai zum Stadion gefahren. „Wir hoffen, dass es nach der Niederlage von Lazio Rom beim Abmarsch der italienischen Fans zu keinen gröberen Sachbeschädigungen oder gar Ausschreitungen kommen wird“, sagte der Polizeisprecher unmittelbar nach dem Spielende.
Am Donnerstagnachmittag war die Situation in der Salzburger Innenstadt trotz der enormen Polizeipräsenz noch entspannt: Was ist los?“, war hauptsächlich die Frage von vielen Spaziergängern. „Na ja, heute am Abend ist ja das Fußballspiel Lazio Rom gegen Salzburg. Und da kommen auch Fans aus Italien, die möglicherweise etwas wild auftreten könnten“, lautete meist die Antwort. Fragen von Touristen, wo Mozarts Geburtshaus sei oder wo es ein gutes Gasthaus zum Essen gebe, konnten die meisten Polizisten nicht beantworten. Einfach aus diesem Grund, dass es sich bei den Polizeikräften um Einsatzeinheiten aus Niederösterreich und Vorarlberg handelte, die im Stadtgebiet positioniert waren. Auffallend jedoch: Das Café Glockenspiel hatte geschlossen. „Aus Sorge, dass Fans das Mobiliar beschädigen könnten“, sagte eine Mitarbeiterin im angrenzenden Souvenirshop.
„Wir haben alle Vorsichtsmaßnahmen für das Spiel ergriffen.“
Michael Rausch, Polizei