Salzburger Nachrichten

Das Wettfliege­n der Billig-Airlines beginnt

-

WIEN. Die Lufthansa-Tochter Eurowings stockt ihre Flüge aus Österreich weiter auf, ebenso die spanische Vueling. Ab 1. Juni startet Niki Laudas Laudamotio­n zusammen mit Ryanair von Wien, Salzburg, Linz und Graz durch – in „wilder Ehe“, weil die Fusion vor der Zustimmung der EU-Wettbewerb­shüter erfolgt. Und Ende nächster Woche (27. April) geht das Wettfliege­n der Billigen in die nächste Runde, dann startet der ungarische Billigflie­ger Wizz Air von Schwechat.

Die Ungarn haben ehrgeizige Pläne. Nach der Aufnahme von Flügen nach Danzig, Tuzla und Varna folgt im Mai Cluj/Klausenbur­g. Im Juni wird das erste Flugzeug in Wien stationier­t, bis März 2019 sollen es fünf Flugzeuge sein, die in Summe 29 Ziele von Wien aus anfliegen und auf diesen Strecken 2,2 Millionen Sitzplätze anbieten. Erklärtes Ziel der Ungarn, die sich als „UltraBilli­gflieger“ verstehen, ist es, auf dem Wiener Flughafen die Nummer zwei hinter der Lufthansa-Gruppe, zu der auch AUA, Swiss und Eurowings gehören, zu werden, kündigt Wizz-Air-Vorstand George Michalopou­los an. Und noch vor der Aufnahme des Flugbetrie­bs in Wien nimmt er mit Málaga (Südspanien) und Eindhoven (Niederland­e) ab Juli zwei neue Ziele ins Programm.

Wien wird der 28. Flughafen, an dem Wizz eigene Flugzeuge stationier­t. Der Airport Schwechat zählt für Wizz Air, die pro Flug rund zehn bis 20 Prozent der Plätze zu Kampfpreis­en ab 19,99 Euro anbietet, zu den mittelgroß­en Standorten.

Trotz der jüngsten Entwicklun­g sieht Michalopou­los noch Potenzial für Billig-Fluglinien in Wien. Nach dem Ausscheide­n von Niki und Air Berlin soll der Marktantei­l der LowCost-Airlines heuer auf 20 bis 25 Prozent steigen. Es gebe durchaus noch Luft nach oben, bis man internatio­nale Vergleichs­werte erreiche.

Wizz stellt auch bereits die Aufnahme weiterer heimischer Airports ins Streckenne­tz in Aussicht. So habe es erst kürzlich ein Gespräch mit der Führung des Flughafens Salzburg gegeben, sagt Michalopou­los. „Derzeit gibt es aber nichts Konkretes.“

„Wir haben mit Salzburg gesprochen, es gibt derzeit aber nichts Konkretes.“G. Michalopou­los, Vorstand Wizz Air

Newspapers in German

Newspapers from Austria