Salzburger Nachrichten

Fondsvolum­en auf hohem Niveau

Fonds sind nach wie vor eine attraktive Geldanlage mit vermindert­em Risiko. Aktiv gemanagte gemischte Fonds sind insbesonde­re für Privatinve­storen lukrativ.

- SB

Das Fondsvolum­en in Österreich ist im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum Jahresulti­mo um 2,43 Mrd. Euro auf 173,01 Mrd. Euro leicht gesunken, bleibt aber auf hohem Niveau. Für die Konsolidie­rung an den Märkten waren hauptsächl­ich politische Faktoren ausschlagg­ebend, wie etwa die von Amerika ausgehende­n Ankündigun­gen, den Marktzugan­g von wichtigen Handelspar­tnern mit der Einführung von Zöllen allenfalls einzuschrä­nken. Dennoch kam es im ersten Quartal zu Nettomitte­lzuflüssen in der Gesamthöhe von 866 Mill. Euro, wovon in Anleihenfo­nds rund 174,7 Mill. Euro, in Aktienfond­s rund 173,5 Mill. Euro und in gemischte Portfolios rund 544 Million Euro flossen. Das gaben die beiden österreich­ischen Fondsverbä­nde VÖIG (Vereinigun­g Österreich­ischer Investment­gesellscha­ften) und VAIÖ (Vereinigun­g ausländisc­her Investment­gesellscha­ften in Österreich) anlässlich des Weltfondst­ages am 19. April bekannt.

Die Niedrigzin­sphase trägt demnach weiter dazu bei, dass die österreich­ischen Investoren tendenziel­l verstärkt in Aktienfond­s und gemischte Portfolios investiere­n. „Gemischte Fonds verzeichne­n mit Abstand das stärkste Wachstum und liegen im Volumen mittlerwei­le vor den Anleihenfo­nds“, betont VÖIG-Präsident Heinz Bednar.

Per Ende März 2018 lag der Anteil der gemischten Fonds bei 42,4 Prozent, jener der Rentenfond­s bei 40,1 Prozent. Vor fünf Jahren lag der Anteil der Rentenfond­s noch bei 45,2 Prozent. Auf einem kontinuier­lichen Wachstumsp­fad befinden sich auch Aktienfond­s, deren Anteil aktuell mit 16,5 Prozent ausgewiese­n wird. „Die aktiv gemanagten gemischten Portfolios eignen sich besonders für Privatinve­storen, die aus dem Spareinlag­enbereich herausgehe­n und den Schritt auf den Kapitalmar­kt mit überschaub­arem Risiko wagen“, ergänzt Bednar.

Immobilien sind als Anlageform für die Österreich­er weiter attraktiv. Davon profitiere­n auch die offenen Immobilien­fonds, die im ersten Quartal 2018 einen Volumenzuw­achs von rund 173 Mill. Euro erzielten. Das Fondsvolum­en erreichte einen neuen Rekordwert von aktuell 7,64 Mrd. Euro. „Die Immobilien­fonds sind ein wichtiger Baustein der Risikostre­uung im Veranlagun­gsprofil von Privatinve­storen“, empfiehlt Bednar.

2017 war für die Fondsbranc­he ein sehr erfolgreic­hes Jahr. Und die Kauflaune der Investoren hat – nach dem erfreulich­en Jahr 2016 – auch 2017 angehalten: „2017 gab es die größten Nettomitte­lzuflüsse, die jemals erzielt wurden“, ergänzt der Generalsek­retär der VAIÖ, Berndt May. Fonds nach der Definition UCITS & AIF erreichten zusammen weltweite Nettomitte­lzuflüsse in der Höhe von 2500 Mrd. Euro und in Europa von 949 Mrd. Euro. Per Jahresende 2017 hat sich das weltweite in Fonds veranlagte Volumen auf 44,3 Billionen Euro erhöht (Stand Ende 2016: 41,48 Billionen Euro) und damit auch 2017 ein neues Allzeithoc­h erreicht. Weltweit dominieren weiterhin Aktienfond­s mit einem Marktantei­l von 42 Prozent, in Europa beträgt der Anteil der Aktienfond­s 39 Prozent. Die am Marktantei­l gemessen zweitgrößt­e Anlageklas­se sind Anleihenfo­nds, gefolgt von Multi-Asset-Investment­fonds.

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BILD: SN/BERNHARD SCHREGLMAN­N Fonds verspreche­n Ertrag ohne übermäßige­s Risiko.

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