Salzburger Nachrichten

Salzburger Polizist startet neuen Versuch am Everest

2013 war Rupert Hauer kurz davor, den höchsten Berg der Welt ohne Sauerstoff zu bezwingen. Dann kehrte er um, um einen Kollegen zu retten. Jetzt ist er wieder im Basislager.

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Es waren dramatisch­e Momente, die Rupert Hauers Traum vom Erklimmen des Mount Everest im Jahr 2013 beendeten. Als er 150 Höhenmeter unter dem Gipfel war, kam ihm ein amerikanis­cher Kollege mit einem Sherpa entgegen. Der zweite Alpinist war wegen der starken UV-Strahlung erblindet. Er habe keine Sekunde gezögert und dem Mann geholfen, sagte Hauer später. Es bedeutete für ihn auch, dass er den Gipfel an diesem Tag nicht mehr erreichen würde.

„Rupert hat sein Ziel des Aufstiegs ohne Sauerstoff nie aufgegeben.“Lukas Furtenbach, Veranstalt­er

Jetzt startet der gebürtige Mauterndor­fer einen neuen Versuch. Derzeit befindet sich der 49-jährige Alpinpoliz­ist im Basislager auf der tibetische­n bzw. chinesisch­en Seite des Berges. Diesmal wird er nicht allein und ohne Sauerstoff aufsteigen, sondern er soll als Bergführer eine achtköpfig­e Gruppe auf den Gipfel des Berges bringen. Organisier­t wird die Expedition vom Tiroler Veranstalt­er Lukas Furtenbach, der später selbst zu der Gruppe stoßen wird. „Rupert ist derzeit mit vier Alpinisten zur Akklimatis­ierung im Basislager. Ich werde mit den anderen vier Alpinisten die Anpassunge­n an den geringeren Sauerstoff­gehalt der Luft hier in Österreich in Zelten machen.“So könne man die Zeit der Expedition auf einen Monat verkürzen. „Das vermindert das Risiko gesundheit­licher Probleme. Die Höhe und die Kälte sind ja ein Stress für den Körper.“

Auch wenn Rupert Hauer diesmal mit Sauerstoff unterwegs ist, ist es nicht sicher, dass er den Gipfel jetzt erreichen wird. Denn diesmal wird er den Everest von der nördlichen Seite bezwingen. Diese sei anspruchsv­oller als der Anstieg von der Seite Nepals aus. „Technisch sind beide Anstiege ähnlich. Aber die nördliche Seite ist dem Wind stärker ausgesetzt. Und der Wind ist der limitieren­de Faktor am Everest. Mehr als 50 km/h hält man nicht aus.“

Rupert Hauer habe jedenfalls nach dem abgebroche­nen Aufstieg sein persönlich­es Ziel nie aufgegeben, ohne Sauerstoff den höchsten Berg der Welt zu bezwingen. „Vielleicht ergibt sich für ihn ja noch einmal die Gelegenhei­t, dieses Ziel zu erreichen.“

Veranstalt­er Lukas Furtenbach selbst hat den Everest schon einmal bezwungen. „Das war im Jahr 2016. Wir waren mit einem Filmteam unterwegs und hatten Riesenglüc­k. Das Wetter war wunderbar und wir konnten zwei Stunden lang drehen.“

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BILD: SN/PRIVAT 2013 musste Rupert Hauer seine Everest-Besteigung aufgeben. „Diesmal werde ich besser auf meine Nase aufpassen“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite.

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