Einkommen der Manager legen dank der Erfolgsprämien zu
Beim Grundgehalt gab es 2017 kaum Erhöhungen, zeigt eine Studie. Während die Ungleichheit zwischen Arm und Reich in den USA zunimmt, bleibt die Lohnschere in Österreich konstant.
Nehmen die Unterschiede zwischen Arm und Reich immer weiter zu und vergrößert sich damit die soziale Ungleichheit? Eine Untersuchung von Wirtschaftsforschern von Eco-Austria und dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass das zumindest nicht pauschal gilt. Ein Vergleich von Daten aus Österreich, Deutschland und den USA belegt vielmehr eine unterschiedliche Entwicklung. Ein Vergleich des sogenannten GiniKoeffizienten zeigt, dass in den USA die Einkommensunterschiede größer sind und die Kluft zudem noch laufend zunimmt. In Deutschland und Österreich ist das aber nicht der Fall, stellten die Ökonomen jetzt fest. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass die Debatte über ungleiche Einkommensentwicklung aus den USA importiert wurde, vermuten die Ökonomen. Allerdings bezieht sich die Wahrnehmung der zunehmenden Kluft vor allem auf Löhne und Gehälter, Einkommen aus Vermögen lässt sich vergleichsweise schwer bis gar nicht erfassen.
Eine vom Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF) in Auftrag gegebene Studie über die Gagen heimischer Spitzenmanager zeigt, dass die Einkommen der ersten Führungsebene im Jahr 2017 bei durchschnittlich 207.600 Euro (brutto) lagen, um 5,4 Prozent über dem Wert von 2016 (196.900 Euro brutto). Das entspricht einem Nettoeinkommen von 117.900 Euro. In dem Betrag sind Grundgehalt und variable Gehaltsbestandteile enthalten, wobei 62 Prozent der TopManager einen großen Teil ihres Gehalts erfolgsabhängig erhalten.
Damit liege das Einkommen der ersten Führungsebene kaufkraftbereinigt erstmals wieder über dem Wert von 2007, sagte Studienautor Felix Josef am Dienstag. Damit seien „Signale des Aufschwungs und des Optimismus“auch bei den Einkommen heimischer Manager angekommen, ergänzt der WdF-Bundesvorsitzende Gerhard Zeiner – nach „langen Jahren der Zurückhaltung und Einkommensdisziplin“.
Das deutliche Plus führt er in erster Linie auf deutliche Anstiege bei erfolgsabhängigen Prämien zurück, die Grundgehälter seien weitgehend unverändert geblieben.
Die 300 Seiten umfassende Darstellung zeigt deutliche Unterschiede in der Grundvergütung auf. Das bestverdienende Viertel (Quartil) der Top-Manager erhält demnach 185.000 Euro Grundgehalt jährlich, während auf die untersten 25 Prozent durchschnittlich 110.000 Euro kommen. Weibliche Führungskräfte – sie machten zehn Prozent der 565 befragten Personen aus – erhielten mit 152.300 Euro deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen, die es auf 214.100 Euro brachten.