Erschreckend schwache Bullen müssen in ein siebentes Finale
Der HC Bozen erzwingt dank überragender Powerplay-Ausbeute und glänzender Defensivleistung mit dem 6:3 eine Entscheidung am Freitag in Salzburg.
Das „Gesetz der Serie“ist durchbrochen: Obwohl die Red Bulls im sechsten Finale Dienstag in Bozen durch Cijan den ersten Treffer erzielten, ging erstmals in dieser Finalserie der Sieg an den Gegner. Der HC Bozen erzwang mit dem 6:3 (1:1, 2:1, 3:1) in der nicht ausverkauften Eiswelle (6700 Zuschauer) das Entscheidungsspiel am Freitag (20.20) im Volksgarten, das die Poss-Truppe unbedingt vermeiden wollte. Im Gegensatz zu Viertelund Halbfinale gelang Salzburg in Spiel sechs kein Sieg und damit der Seriengewinn, im Gegenteil: Der neue ÖEHV-Meister wurde von Petan & Co. richtig vorgeführt.
Und weniger der Erfolg der Südtiroler war überraschend, sondern das „Wie“dahinter: Gegen ab dem zweiten Abschnitt erschreckend schwache Bullen hatte Bozen leichtes Spiel – vor allem dank der unglaublichen, hundertprozentigen Powerplay-Ausbeute mit vier Treffern bei den ersten vier Überzahlspielen.
Während bei den Südtirolern Austin Smith nach Gehirnerschütterung wieder auflief, mussten bei den Salzburgern Thomas Raffl und Matt Generous passen. Bei den Red Bulls kam dadurch Dario Winkler wieder ins Line-up in der vierten Linie. Das Spiel begann optimal für Salzburg, als Cijan nach starker Vor- arbeit von Schiechl und Hochkofler mit der Rückhand das 0:1 markierte (6.). Doch als die Bullen drei Überzahlspiele nicht nutzen konnten, kam es wie zu erwarten war: Powerplay Bozen nach unnötiger Spielverzögerung von Viveiros, und Micelli traf mit dem ersten Schuss zum Ausgleich (17.) – ein Lehrbeispiel in effizientem Überzahlspiel.
Im zweiten Drittel waren die Bozner lange Zeit klar dominierend. Bei einem Solo von Frigo konnte sich Starkbaum erstmals auszeichnen, wenig später (30.) blieb er bei einem Penalty von Smith (von Duncan gestört) ebenfalls siegreich. Doch das 2:1 der Bozner durch Oleksuk nach forschem Pass von Glira von hinter dem Tor konnte auch er nicht verhindern (31.). Die Red Bulls nützten endlich ihre fünfte Überzahl zum Ausgleich durch Mueller nach Pass von Trattnig (36.), doch nur 47 Sekunden später jubelten erneut die Gastgeber: Petan fälschte im Powerplay einen Egger-Schuss unhaltbar ab (37.).
Im Schlussdrittel war Salzburg komplett abgemeldet, die Gastgeber trafen nach Belieben: Gartner zum 4:2 (49.), Bernard zum 5:2 (53.) – spielend leicht in Überzahl. Mueller gelang nur noch Ergebniskosmetik zum 3:5 (57.), eine Minute später machte Frank ins bereits leere Bullen-Tor mit dem 6:3 alles klar.
„Ein gutes Spiel und ein ganz wichtiger Sieg für uns, obwohl wir im ersten Drittel nicht gut waren“, erklärte Bozens „Wundercoach“Kai Suikkanen, „aber wir werden Freitag bereit sein.“
Schaut nicht gut aus für Salzburg.