Die Erntezeit beginnt: Red Bull Salzburg auf Titeljagd
Für Österreichs Fußball-Serienmeister lebt weiterhin die Chance auf das Triple. Die erste Trophäe dieser Saison gab es für Bullen-Trainer Marco Rose bereits am Dienstag.
SALZBURG. Trotz der Erfolge in Europa League, Bundesliga und ÖFBCup ist Marco Rose bemüht, den Ball flach zu halten. „Noch haben wir ja nichts gewonnen“, wird der Trainer von Red Bull Salzburg nicht müde zu betonen, dass man sich trotz des umjubelten Aufstiegs ins Europacup-Semifinale, des komfortablen Acht-Punkte-Vorsprungs in der Meisterschaft und des möglichen fünften Cup-Titels in Serie in Demut üben muss. Aber nun ist es an der Zeit, den Erfolg zu ernten. Die Bullen haben in den nächsten Wochen sogar die historische Chance, das Titel-Triple (Europa League, Bundesliga, Cup) zu gewinnen. Eine Ehre, die normalerweise nur den Topteams in Europa wie Bayern München, Real Madrid oder Juventus Turin zuteilwird.
Doch bevor man zu träumen beginnen darf, muss Salzburg heute, Mittwoch (18 Uhr), erst einmal im ÖFBCup-Halbfinale bestehen. In Mattersburg gilt es, zum fünften Mal in Folge das Finalticket zu lösen. Das letzte Duell der beiden Teams fand vor rund einem Monat statt und endete mit einem 2:2-Unentschieden, nachdem der Salzburger Patrick Farkas bereits nach 13 Spielminuten mit Rot vom Platz gestellt wurde und die Red-Bull-Leihgabe Smail Prevljak mit einem Elfmeter-Doppelpack das Spiel zugunsten der Mattersburger noch drehte. Zuvor aber feierten die Salzburger gegen das Team von Trainer Gerald Baumgartner fünf Siege en suite. Überhaupt wäre ein Erfolg im Burgenland der bereits 29. Sieg in diesem Bewerb in Serie.
„Es ist ein Spiel David gegen Goliath“, sah Mattersburg-Coach Baumgartner sein Team als klaren Außenseiter. „Aber im Cup kann man auch einen scheinbar übermächtigen Gegner ausschalten“, meinte der gebürtige Salzburger gleichsam. Baumgartner weiß, wovon er spricht. Mit Regionalligist Pasching holte er 2013 sensationell den CupTitel. Ein Jahr später erreichte er mit Zweitligist SKN St. Pölten das Endspiel, in dem die Niederösterreicher Salzburg unterlagen. Es ist die bis dato einzige Niederlage Baumgartners bei 22 Cup-Auftritten als Trainer. „Meine Statistik ist nicht so schlecht“, betonte der ehemalige Coach der Red-Bull-Juniors und versprühte Optimismus. „Die Jungs sind gut drauf. Auch wir haben Waffen, und die heißt es im richtigen Moment einzusetzen.“
Die Salzburger sollten also gewarnt sein, wäre bei einer Niederlage in Mattersburg doch auch die Triple-Chance dahin, noch bevor die Erntezeit der Bullen so richtig begonnen hat. Eine erste Trophäe gab es für Erfolgscoach Marco Rose aber bereits am Dienstag: Die SN überreichten dem Trainer des Jahres vor der Abreise nach Mattersburg den Goldenen Leonidas. „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, möchte sie aber mit meinem Team, dem ganzen Staff teilen. Das alles hier allein zu stemmen wäre gar nicht möglich“, sagte der 41-jährige Rose, der den Löwen bei der SN-Sportlergala am 5. April aufgrund des Europa-League-Viertelfinales in Rom nicht persönlich entgegennehmen konnte.