Salzburger Nachrichten

Die alten Römer schauen ins 21. Jahrhunder­t

Eine Gratis-App führt die Besucher der antiken Stadt Carnuntum in die Geschichte zurück.

- U.k.

Carnuntum, das sich heute über die niederöste­rreichisch­en Gemeinden Petronell-Carnuntum und Bad DeutschAlt­enburg erstreckt, war eine der wichtigste­n römischen Siedlungen in Österreich – ein Militärlag­er zum Schutz des pannonisch­en Limes und ab dem 2. Jahrhunder­t nach Christus Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien. Die antike Stadt Carnuntum bedeckte zur Zeit der größten Ausdehnung zu Beginn des 3. Jahrhunder­ts nach Christus eine Fläche von etwa zehn Quadratkil­ometern.

Die Geschichte der Antike und das Leben in dem ehemaligen Knotenpunk­t Carnuntum sollen für Besucher nun noch besser begreifbar werden: Zu Saisonbegi­nn wurde eine Gratis-App entwickelt. Durch sie lassen sich gebaute Rekonstruk­tionen mit nicht sichtbaren Forschungs­ergebnisse­n durch virtuelle Ergänzunge­n zusammenfü­hren sowie Alltagsgeg­enstände der ehemaligen Bewohner und deren Fundort zeigen. Die Gebäude und Standorte von Carnuntum werden in ihrem antiken Kontext am Originalst­andort detailgetr­eu visualisie­rt. Dimension, Ausmaße und Zusammenhä­nge der antiken Stadt werden auf eine neue Weise gezeigt. Das alles ist möglich, weil Carnuntum nicht nur ein Ort ist, an dem Menschen, die sich für die römische Antike interessie­ren, in den Spuren der Geschichte umhergehen können. Grundlage für die digitale Anwendung und die virtuellen Rekonstruk­tionen ist eine kontinuier­liche Grundlagen­forschung. Lagepläne und Ansichten der virtuellen Häuser kommen aus der archäologi­schen Forschung und sind wissenscha­ftlich fundiert. Die niederöste­rreichisch­en Landessamm­lungen beherberge­n jene Gegenständ­e, die die ehemaligen Bewohner von Carnuntum hinterlass­en haben. In einem nächsten Ausbauschr­itt der App werden einige ausgewählt­e Fundstücke aus Carnuntum virtuell in die App eingeglied­ert und als zusammenge­stellte Themenrund­gänge den Besuchern zugänglich gemacht. Die Fundstücke erscheinen dort auf dem Smartphone der Besucher, wo sie gefunden wurden, und erzählen so die Geschichte­n der Menschen aus Carnuntum.

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BILD: SN/7REASONS Informatio­nen zum Heidentor in Carnuntum sind auf dem Smartphone sichtbar.

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