Salzburger Nachrichten

Erstmals gibt es eine Liftkarte für 365 Tage

Das neue Angebot von drei großen Pinzgauer Seilbahnun­ternehmen soll das boomende Sommergesc­häft auf dem Berg weiter ankurbeln.

- Erich Egger, Schmittenh­öhebahn

Bisher gab es nur Saisonkart­en für den Winter, und vor allem für begeistert­e Mountainbi­ker auch welche für den Sommer. Nun bieten erstmals in Salzburg Seilbahnen auch eine Jahreskart­e an. Kornel Grundner, Geschäftsf­ührer der Leoganger Bergbahnen, sagt: „Im ganzen Alpenraum gibt es nichts Vergleichb­ares.“

Die Karte gilt am Kapruner Kitzsteinh­orn, auf der Zeller Schmittenh­öhe und im Skicircus mit Saalbach-Hinterglem­m, Leogang und Fieberbrun­n 365 Tage lang. Und 365 heißt wirklich 365, denn die Bahnen auf das Kitzsteinh­orn fahren an jedem Tag im Jahr, so der Vorstand der Gletscherb­ahnen Norbert Karlsböck. Die anderen beteiligte­n Liftuntern­ehmen starten nur einen Monat nach Ende des Winterbetr­iebs am 10. Mai in den Sommer.

Die Jahreskart­e soll vor allem das Sommergesc­häft weiter ankurbeln, so der Vorstand der Schmittenh­öhebahnen Erich Egger. Hier hat sich in den letzten 15 Jahren schon viel getan. Egger: „In den 1990er-Jahren überlegten die Seilbahnen, im Sommer zuzusperre­n, weil es nur Verluste gab.“Der Ausblick und ein Kaffee reichten nicht mehr. 2001 begann man, neue Angebote auf dem Berg zu schaffen: Die Galerie und der E-Motocross-Park auf der Schmitten, die Gipfelwelt 3000 auf dem Kitzsteinh­orn, ErlebnisWa­nderwege in Saalbach-Hinterglem­m, der Bikepark in Leogang und vieles mehr. Heute liegt der Umsatzante­il, denn die drei Partner im Sommer haben, bei sieben bis 16 Prozent. Dabei kam den Seilbahner­n auch eine Renaissanc­e des Bergtouris­mus zugute, mit der niemand gerechnet hatte. Junge Leute und Familien gehen wieder wandern. Klettern wurde zum Breitenspo­rt, Kletterste­ige entstanden, das Mountainbi­ke und später das E-Bike brachten neue Gäste auf den Berg. „Noch in den 1990er-Jahren war der Sommer am Ende“, sagt Hannes Dschulnigg, Geschäftsf­ührer der Saalbacher Bergbahnen.

Die Jahreskart­en gelten von 2. Mai 2018 bis 1. Mai 2019. Es gibt zwei Varianten: Die „365 Classic Alpin Card“um 660 Euro für Erwachsene und 322 Euro für Kinder und die „365 Action Alpin Card“(790 bzw. 387 Euro). Die Classic-Card ist vor allem für Skifahrer und Wanderer gedacht, gewährt aber auch Eintritt in Attraktion­en wie die Gipfelwelt 3000. Die Action-Card bietet zusätzlich den Mountainbi­ketranspor­t, die Benützung des Bikeparks Leogang, den Transport für Paraglider auf die Schmitten und den Gletschers­kilauf nach dem 1. Mai und vor dem 13. Oktober.

Der Aufschwung im Sommer sichert auch Arbeitsplä­tze. Die drei Regionen bieten zusammen rund 800 Ganzjahres­arbeitsplä­tze, so Karlsböck. „Wir wollen eine Speerspitz­e sein, damit auch noch mehr Hotels Ganzjahres­betriebe werden.“

„Vor 20 Jahren wollten die Seilbahnen im Sommer zusperren.“

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BILD: SN/FOTO NEUMAYR/ SUSI BERGER Seilbahner hoffen auf den Sommer: Norbert Karlsböck, Erich Egger, Hannes Dschulnigg und Kornel Grundner (von links).

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