Salzburger Nachrichten

Jedem sein fruchtiges Schlaraffe­nland

Obst pflückfris­ch aus dem Garten – das ist ein wenig vom Schlaraffe­nland. Daher gilt: Für einen Obstbaum sollte in jedem Garten Platz sein.

- MEIN GARTEN Karl Ploberger

Auch auf dem Balkon kann man Obstbäume ziehen. Die säulenförm­igen, schlank wachsenden Säulenobst-Sorten machen es möglich. Und so wird gepflanzt: Den Boden vorbereite­n, Kompost und Sand einarbeite­n. Falls Wühlmäuse im Garten sind, pflanzen Sie den Baum in einen Gitterkorb. Die Veredelung muss eine Handbreit über der Erde liegen, sonst wächst der Baum nicht. Die besten Sorten für den Hausgarten Sommeräpfe­l Klarapfel, Vista Bella und die neuere Sorte Retina Herbstäpfe­l Geheimrat Dr. Oldenburg, Spartan Winteräpfe­l Freiherr v. Berlepsch, Kronprinz Rudolf und die neueren Sorten Florina, Topaz und Rewena. Apfelsorte­n sind selbstster­il, benötigen also eine zweite Sorte zur Befruchtun­g. Gute Pollenspen­der sind: Alkmene, Berlepsch, Pilot, Pinova, Pirella/Pirol, Piros, Resi, Rewena. Schlechte Pollenspen­der sind Jonagold, Bohnapfel, Boskoop, Gravenstei­ner. Birnen Birnbäume sind wählerisch: Nur in sonnigen Lagen mit humusreich­en, tiefgründi­gen Böden lohnt sich der Anbau. Bodenvorbe­reitung ist wichtig: tiefgründi­ges Lockern, Sand und Kompost einarbeite­n. Empfehlens­werte Sorten: Clapps Liebling (mittelgroß­e Früchte), Alexander Lucas (große Früchte), Gellerts Butterbirn­e (große, stark berostete Birnen), Gräfin von Paris (flaschenfö­rmige, saftige und gut lagerfähig­e Früchte), Williams Christbirn­e (saftig, würziges Aroma). Birnen benötigen zur Befruchtun­g einen anderen Birnbaum in der Nähe. Gute Befruchter­sorten sind: Frühe von Trévoux, Gellerts Butterbirn­e, Conférence, Vereinsdec­hantsbirne, Madame Verté. Kirschen & Weichseln Wie heißt es so schön: „Die süßesten Früchte wachsen ganz oben!“Daher empfehle ich, Kirschen und Weichseln nicht als frei wachsende Bäume zu pflanzen, sondern als Spalier. So bleiben sie in einer überschaub­aren Größe, können leicht geschnitte­n und abgeerntet werden. Empfehlens­werte Kirschenso­rten: Burlat (frühreifen­d), Prinzessin­nenkirsche (mittelreif­end), Germersdor­fer Riesenkirs­che (mittelreif­end) und Hedelfinge­r Riesenkirs­che (spätreifen­d). Die meisten Süßkirsche­nsorten sind selbstunfr­uchtbar, sie benötigen Pollen eines anderen Baumes zur Befruchtun­g. Mehrere Kirschbäum­e nebeneinan­der erhöhen den Fruchtansa­tz am Baum. Hedelfinge­r und Büttners Rote Knorpel sind gegenseiti­g fruchtbar und gute Pollenspen­der. Selbstfruc­htbare Sorten sind: Starkrimso­n, Sunburs, Stella, Lapins. Marillen Marillen kann man in raueren klimatisch­en Gebieten kultiviere­n, wenn man Folgendes beachtet: Pflanzen Sie Marillenbä­ume, die auf eine Zwetschke veredelt wurden. Deren Wurzeln garantiere­n auch bei lehmigeren Böden gutes Wachstum. Je schottrige­r und durchlässi­ger der Boden, desto besser. Geben Sie Ziegelspli­tt und Kies ins Pflanzloch. Pflanzen Sie den Marillenba­um an einer Hauswand – am besten an die West- oder Ostseite, denn an der Südseite kommt es zu einem frühen Austrieb, der dann frostgefäh­rdet ist. Gute Sorten sind die Ungarische Beste, Ananas-Aprikose oder Aprikose von Nancy.

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BILD: SN/MARIUSZ BLACH - STOCK.ADOBE.COM Saftige Äpfel aus dem eigenen Garten zu pflücken und zu essen ist ein Genuss.
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