Salzburger Nachrichten

Herzog ist in Wien auf Rekord programmie­rt

Salzburgs schnellste­r Marathonlä­ufer jagt mit der Hilfe von Tempomache­rn in der Bundeshaup­tstadt die Marke von 2:17 Stunden.

- GERHARD ÖHLINGER

SALZBURG, WIEN. Im April und Mai ist die große Zeit der Marathons. Erst am Montag erlebte der älteste Stadtmarat­hon der Welt in Boston (USA) bei seiner 122. Auflage ein denkwürdig­es Rennen. Bei nur drei Grad, Regen und Sturm holte sich sensatione­ll der Japaner Yuki Kawauchi den Sieg. Dafür reichten ihm 2:15:58 Stunden – eine Zeit, die auch für Salzburgs besten Marathonma­nn Peter Herzog nicht mehr unerreichb­ar fern ist.

Der 30-jährige Saalfeldne­r darf freilich auf deutlich bessere Bedingunge­n als in Boston hoffen, wenn er am Sonntag den Vienna City Marathon in Angriff nimmt. Bislang liegt seine persönlich­e Bestzeit bei 2:17:37 Stunden. Beim größten Marathon Österreich­s sollte er die Marke von 2:17 unterbiete­n – das ist das Limit für die Europameis­terschaft im August in Berlin.

Damit zwischen Reichsbrüc­ke und Heldenplat­z alles optimal läuft, wird für Peter Herzog einiges in Bewegung gesetzt. „Ich werde zum ersten Mal mit einem Tempomache­r laufen, ich bin schon sehr gespannt“, sagt der Pinzgauer. Der Dirigent bei der programmie­rten Bestzeitja­gd ist der Halleiner Johannes Langer. Der Veranstalt­er des Salzburg Marathons (6. Mai) fungiert in Wien als Rennleiter und wirft 25 Jahre Marathoner­fahrung in die Schlacht. Er sagt: „Entscheide­nd ist, schon im Vorfeld viele Details rund um den Transport zum Start, die Tempomache­r oder die Verpflegun­g zu klären.“Langer begleitet das Rennen ganz vorn, muss aber auch die Einhaltung des Marschplan­s bei der schnellste­n Frau sowie bei der besten Österreich­erin und beim besten Österreich­er im Auge behalten: „Am Ende bin ich immer schweißgeb­adet, ohne selbst gelaufen zu sein.“

Mit Herzogs Trainer Peter Bründl wird Langer noch die Renntaktik festlegen. Im Vergleich zum „hügeligen“Wien wäre der Salzburg Marathon mit seinen nur zehn Metern Höhenunter­schied für Rekorde noch besser geeignet. Tatsächlic­h sind die Hobbyathle­ten im Schnitt nirgendwo in Österreich so schnell wie in Salzburg, wo mit Blick auf die Festung oder unter blühenden Bäumen wie in der Hellbrunne­r Allee ein einzigarti­ges Ambiente herrscht. Anstatt in teure Stars investiert Langer bei den „Lauffestsp­ielen“daher lieber in die Qualität für die 7000 Freizeitlä­ufer.

„Viele Details spielen beim Marschplan mit.“Johannes Langer, Marathon-Rennleiter

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BILD: SN/GEPA/BUEHNER Peter Herzog will am Sonntag auch auf dem Wiener Heldenplat­z jubeln.
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