Salzburger Nachrichten

Trump lässt Gipfel mit Kim vorbereite­n

US-Präsident bestätigt Geheimtref­fen seines neuen Außenminis­ters mit Nordkoreas Führer.

- Kontaktauf­nahme: Mike Pompeo sprach mit Kim Jong Un. SN, dpa

Der Geheimbesu­ch war der höchstrang­ige Kontakt zwischen den USA und Nordkorea seit fast zwei Jahrzehnte­n: Machthaber Kim Jong Un hat den designiert­en US-Außenminis­ter Mike Pompeo in seinem abgeschott­eten Land empfangen. Das bestätigte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch auf Twitter. Das Treffen sei „sehr reibungslo­s verlaufen“und habe vergangene Woche stattgefun­den. Medien hatten zuvor hingegen von einem Gespräch am Osterwoche­nende um den 1. April berichtet.

Bei dem Treffen von Pompeo, derzeit Direkter des US-Geheimdien­stes CIA, und Machthaber Kim ging es laut US-Medien darum, den geplanten Gipfel zwischen Trump und Kim vorzuberei­ten. Auch Trump selbst schrieb, die Details eines Gipfeltref­fens würden zurzeit ausgearbei­tet.

Bereits am Freitag kommender Woche kommen Kim und Südkoreas Präsident Moon Jae im Grenzort Panmunjeom zusammen. Sie wollen über ein dauerhafte­s Friedenssy­stem für die Koreanisch­e Halbinsel reden. Die USA und Südkorea wollen erreichen, dass Nordkorea sein umstritten­es Atomwaffen­und Raketenpro­gramm stoppt.

Trump hatte schon am Dienstag bei der Visite von Japans Ministerpr­äsident Shinzō Abe in seinem Domizil in Mar-a-Lago in Florida davon gesprochen, dass die USA mit Nordkorea Gespräche „auf sehr hoher Ebene“geführt hätten. Pompeo ist als US-Außenminis­ter nominiert, aber noch nicht vom Senat bestätigt. China begrüßte die Annäherung. „Wir befürworte­n direkte Kontakte und Dialog zwischen Nordkorea und den USA“, betonte die Sprecherin des Außenminis­teriums, Hua Chunying. „Ein guter Anfang ist der halbe Erfolg“, so zitierte sie eine Redensart. China hoffe, dass die Parteien gegenseiti­g Vertrauen und Verständni­s aufbauten und „Schritt für Schritt“auf eine Koreanisch­e Halbinsel ohne eine Atombedroh­ung hinarbeite­ten.

Besuche von US-Regierungs­vertretern in Pjöngjang sind angesichts der Spannungen wegen Nordkoreas Atomwaffen- und Raketenpro­gramm extrem selten. Als Zeitraum für seinen Gipfel mit Kim nannte Trump Anfang Juni. Bisher war auch der späte Mai genannt worden. Einschränk­end sagte Trump, es sei auch möglich, dass ein Treffen gar nicht zustande komme. Dies hänge wesentlich vom Erfolg der Gespräche zwischen Seoul und Pjöngjang ab.

Die Koreanisch­e Halbinsel befindet sich völkerrech­tlich noch immer im Kriegszust­and. Der Koreakrieg von 1950 bis 1953 endete mit einem Waffenstil­lstandsabk­ommen, ein Friedensve­rtrag wurde bis heute nicht geschlosse­n.

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BILD: SN/AP
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