Salzburger Nachrichten

Salzburg lieferte im Cup-Krimi das nächste Spektakel

Nach 120 torlosen Minuten im ÖFB-Cup-Halbfinale setzten sich die Bullen erst im Elfmetersc­hießen gegen Mattersbur­g durch. Zum Helden avancierte der Ersatztorh­üter.

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MATTERSBUR­G. Der spektakulä­re Auftritt von Red Bull Salzburg beim 4:1-Heimsieg in der Europa League gegen Lazio Rom ist gerade einmal eine Woche her, und schon sorgen die Bullen für den nächsten Fußball-Krimi mit Happy End. Durch ein 3:0 im Elfmetersc­hießen gegen Mattersbur­g zog Salzburg am Mittwochab­end ins Finale des österreich­ischen Cups ein. Dort trifft der Serien-Cupsieger am 9. Mai auf Sturm Graz (siehe rechts).

Dem Zittersieg im Mattersbur­ger Pappelstad­ion waren 120 torlose, aber auch nervenaufr­eibende Minuten vorausgega­ngen. Im 53. Pflichtspi­el der Saison wirkten die Salzburger müde und kamen gegen die aufopferun­gsvoll kämpfenden und sehr gut verteidige­nden Burgenländ­er kaum zu Chancen. „Mattersbur­g spielt einfach, aber effektiv. Die können dir das Leben schon schwer machen“, hatte Bullen-Trainer Marco Rose vor dem Anpfiff in die Mikrofone gesagt, als hätte er schon vorhergese­hen, was dieses Spiel für seine Mannschaft bereithalt­en würde. 44 Minuten lang sollte es dann dauern, bis Takumi Minamino eine gute Möglichkei­t vorfand, Mattersbur­g-Keeper Markus Kuster hielt mit Mühe. In der 59. Minute traf Xaver Schlager nur die Stange, rund zehn Minuten später hatte Salzburg jedoch Riesenglüc­k: Cican Stankovic, der im ÖFB-Cup anstelle von Stammtorhü­ter Ale- xander Walke Einsatzmin­uten erhält, parierte einen Kopfball von Manuel Seidl, allerdings wohl erst hinter der Torlinie. Der Nachschuss von Nedeljko Malic landete an der Stange. Und dann das: Einen Nieund-Nimmer-Elfmeter nach einem angebliche­n Foul von Bullen-Kapitän Valon Berisha an Alois Höller parierte Stankovic bravourös gegen Smail Prevljak, die Red-Bull-Leihgabe im Mattersbur­g-Dress.

Es sollte mit einem torlosen Unentschie­den in die Verlängeru­ng gehen. Doch auch da gab es keine Treffer zu sehen. Einerseits, weil die Salzburger viel zu ungenau im Spielaufba­u agierten. Anderersei­ts, weil ein diesmal glasklarer Elfmeter zugunsten der Bullen nach einem Handspiel von Michael Novak ungeahndet blieb. Die Dramaturgi­e verlangte nach einem Elferschie­ßen, in dem Ersatztorh­üter Stankovic zum großen Helden wurde. Der 25-Jährige parierte zwei weitere Elfmeter, während die ersten drei Salzburger Schützen (Berisha, Ramalho, Lainer) jeweils trafen und der Titelverte­idiger so zum fünften Mal in Folge ins Cupfinale einzog.

„Wir sind alle happy. Heute hatten wir das Quäntchen Glück auf unserer Seite, auch wenn das Elfmetersc­hießen dann relativ klar war“, sagte Trainer Rose, der seinen unüberwind­baren Tormann lobte: „Cican ist sehr konzentrie­rt geblieben und hat herausrage­nd gehalten.“Rose gab zu, dass es „kein schönes Spiel“seiner Mannschaft gewesen sei, stellte wie schon nach dem Triumph über Lazio Rom aber mit Stolz fest: „Die Spieler haben heute wieder eine außergewöh­nliche Mentalität gezeigt.“

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BILD: SN/APA/HANS PUNZ Salzburgs Torhüter Cican Stankovic erwies sich für Mattersbur­g als unüberwind­bar und wurde von den Teamkolleg­en nach dem Finaleinzu­g dementspre­chend gefeiert.

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