Der Immobilienmarkt ist in Bewegung
Starwood steigt bei CA Immo und Immofinanz ein, die dafür bei S Immo.
Der US-Investor Starwood Capital will sich an den österreichischen Gesellschaften CA Immo und Immofinanz beteiligen und dafür bis zu 800 Mill. Euro investieren. Die Übernahmekommission gab für die Angebotsveröffentlichung grünes Licht. Der Fonds strebt 26 Prozent an der CA Immo an, bei Immofinanz lautet das Ziel fünf Prozent.
Starwood wolle am Potenzial des Büro- und Einzelhandelsimmobilienmarktes in Österreich, Deutschland sowie Zentral- und Osteuropa teilhaben und das Immobilien-Engagement auf diesen Märkten ausweiten. „Wir sind davon überzeugt, dass wir als langfristig orientierter, strategischer Ankeraktionär mit umfangreicher Kapitalausstattung, Ressourcen und einschlägiger Erfahrung der ideale Partner der Managementteams beider Unternehmen sind, um die Beschleunigung ihres Wachstums zu unterstützen“, sagte der für Zukäufe zuständige Starwood-Manager Jeff Dishner. Die Angebotsfrist läuft ab sofort, bei der CA Immo bis 18. Mai, bei Immofinanz bis 30. Mai. Eine Verlängerung der Annahmefrist soll es laut Starwood nicht geben. Bei der CA Immo AG befinden sich 74 Prozent der Anteile im Streubesitz, 26 Prozent hält die Immofinanz. Diese stand Ende 2017 zu 78 Prozent im Streubesitz, größter Einzelaktionär (über 5 Prozent) ist die Gruppe um den Anwalt Rudolf Fries. Laut Starwood sollen beide Unternehmen an der Wiener Börse notiert bleiben. Starwood Capital bietet über eine Holding in Luxemburg für bis zu rund 25,7 Millionen Aktien der CA Immo 27,50 Euro je Stück sowie 2,10 Euro für bis zu rund 56 Millionen Immofinanz-Aktien. Die Offerte sind „an keine Mindestannahme gebunden und nicht darauf ausgerichtet, sämtliche Aktien zu übernehmen“, teilte Starwood mit. Das entspreche für CA-Immo-Aktionäre einem Aufschlag von etwa 10,4 Prozent auf den durchschnittlichen gewichteten Börsekurs der letzten drei Monate vor Bekanntgabe des Offerts (22. März), bei Immofinanz macht das Aufgeld 5,5 Prozent aus.
Das Karussell der Konsolidierung auf Österreichs Immobilienmarkt drehte sich am Mittwoch weiter. Immofinanz sicherte sich um 390 Mill. Euro 29,14 Prozent am Konkurrenten S Immo, sie erwarb von der Privatstiftung des Investors Ronny Pecik und der Signa-Gruppe zusammen rund 19,5 Millionen Aktien und wird größter Einzelaktionär. Laut Immofinanz ergänze man sich in den Bereichen Büro und Einzelhandel. Im Fall einer künftigen Fusion könnten erhebliche Synergiepotenziale gehoben werden.
„Wollen unsere Position auf diesen sehr attraktiven Märkten ausweiten.“Jeff Dishner, Starwood Capital Group