Zwei sind im „Tatort“eine zu wenig
Pater Dennis Chapman (Dermot Crowley) ist der einzige Mensch in London, der der Polizei sagen könnte, wer der gesuchte Serienkiller „Guter Samariter“ist. Das bringt ihn in große Gefahr. Der MI5 spielt die Polizisten Charlie Hicks und Elaine Renko gegeneinander aus, um einen USB-Stick mit geheimen Daten zurückzubekommen. Packender britischer Thriller . Jeder Sender strebt danach, seinen Programmablauf mit möglichst vielen Alleinstellungsmerkmalen zu versehen. Sprich: oft eine hohe Seherzahl auszuweisen. Wintersportübertragungen und Information sind etwa im ORF Aushängeschilder. Bei Unterhaltungsshows war einst das ZDF mit „Wetten, dass..?“nicht zu schlagen. Und obwohl der Mainzer Sender auch bei Kriminalfilmen führend ist, schießt die ARD mit ihrer „Tatort“-Sendeleiste regelmäßig den Quotenvogel ab.
Der „Tatort“als Wundertüte: Auch der ORF nascht mit dem Salzburger Harald Krassnitzer und der in Griechenland geborenen Adele Neuhauser am Kuchen mit – im Übrigen sehr viel erfolgreicher als das Schweizer Fernsehen, das sein Ermittlerteam jüngst ausgetauscht hat. Aber die Vielfalt der ARD-Kommissare und -innen ist schon imponierend, zumal auch die gebotene charakterliche Streuung nichts zu wünschen übrig lässt: von „Leichen im Keller“bei einzelnen Ermittlern über knallharte Frauenpower bis zu fast schon sensiblen, jedenfalls feingeistigen Figuren.
Apropos: Krassnitzer/Neuhauser sind nicht das einzige österreichische „Tatort“-Eisen im Feuer. Die Wienerin Franziska Weisz ist kommenden Sonntag schon zum vierten Mal als Kommissarin neben Wotan Wilke Möhring im NDR-„Tatort“(ORF 2/ARD/20.15) zu sehen. Gegen die beiden werden in „Alles was sie sagen“sogar interne Ermittlungen eingeleitet, als bei ihrem Versuch, einen mutmaßlichen Kriegsverbrecher festzunehmen, eine unbeteiligte Frau zu Tode kommt. Oder war alles beabsichtigt und die beiden Kommissare sind von einem unbekannten Strippenzieher als Sündenböcke auserkoren?