Salzburger Nachrichten

Das Sandplatz-Monster zerstörte die Träume von Thiem

Im Viertelfin­ale von Monte Carlo erteilte Rafael Nadal Österreich­s Dominic Thiem beim 6:0 und 6:2 eine Lehrstunde.

- SN, APA

Nach dem Drei-SatzErfolg über den zwölffache­n GrandSlam-Sieger Novak Djokovic ist am Freitag für Dominic Thiem die Ernüchteru­ng gekommen: Nicht wegen der Tatsache, dass er sich dem besten Sandplatz-Spieler der Welt im Monte-Carlo-Viertelfin­ale geschlagen geben musste, sondern wegen der Art und Weise. Nach nur 68 Minuten stand der 6:0,6:2-Erfolg von Rafael Nadal fest.

Der Weltrangli­sten-Erste, dem nur noch zwei Siege auf seinen bereits elften Titel allein im Fürstentum Monaco fehlen, erzeugte von Beginn weg enormen Druck. Thiem hingegen kam überhaupt nicht auf Touren, musste sich das Spiel des zehnfachen French-Open-Siegers aufzwingen lassen und zudem ließ ihn auch sein Service im Stich. Nach nur 22 Minuten führte Nadal schon mit 4:0, nach 33 Minuten war Satz eins mit 6:0 vorüber.

Erst nach 52 Minuten gelang Thiem beim Stand von 0:6,0:3 endlich der erste Spielgewin­n, dem nur noch ein weiterer zum 2:4 folgen sollte. Nadal durchbrach den Aufschlag Thiems beim ersten Matchball zum 6:2 und hat für sein Halbfinald­uell viel Kraft gespart.

„Es war einfach eine schlechte Leistung. Vor allem der Start war schlecht. Wenn ich gegen einen Spieler wie ihn (Nadal, Anm.) nicht gleich das Zepter in die Hand nehme, dann läuft er davon“, sagte der 24-jährige Niederöste­rreicher. „Er hat sehr gut gespielt muss man sagen, aber im Endeffekt war es von mir eine sehr lauwarme Leistung.“

Thiem hatte sich sein erstes Viertelfin­ale in Monte Carlo im fünften Antreten beim Traditions­turnier ganz anders vorgestell­t. Im achten Duell mit dem Superstar setzte es für den Schützling von Günter Bresnik die sechste Niederlage. Von der erhofften Neuauflage der Rivalität der beiden im Vorjahr stärksten Sandplatz-Akteure war vorerst nichts zu sehen, Thiem ließ phasenweis­e große Klasse aufblitzen.

Die nächste Chance für den nach fünfwöchig­er Pause zurückgeke­hrten Thiem bietet sich schon kommende Woche in Barcelona, wo er im vergangene­n Jahr das Endspiel erreicht hatte und erst dort ebenfalls in Nadal seinen Meister gefunden hatte.

Die beiden Tage in Monte Carlo erinnerten ein wenig an jene in Rom 2017: Auf einen tollen Zwei-SatzSieg über Nadal folgte damals im Halbfinale die überrasche­nd glatte Niederlage gegen Djokovic. In Monte Carlo war es umgekehrt. Allerdings war es für Thiem natürlich nicht die gleiche Ausgangsla­ge, denn im Vordergrun­d stand nach seiner Knöchelver­letzung natürlich, dass er wieder hundertpro­zentig fit ist. Ein kleiner Trost für Thiem: Es ist auf Asche überhaupt noch keinem Spieler gelungen, Nadal und Djokovic in der gleichen Turnierwoc­he zu schlagen.

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BILD: SN/APA/AFP/YANN COATSALIOU Rafael Nadal.

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