Salzburger Nachrichten

Grünes Zerwürfnis macht Innsbruck-Wahl spannend

- a.k.

Auf die Grünen ist Verlass. Drei Tage vor der Gemeindera­tsund Bürgermeis­terwahl in Innsbruck, bei der sich die zuletzt in die Krise geratene Ökopartei gute Chancen auf den Sessel des Stadtchefs ausrechnet, trat die bisherige grüne Vizekandid­atin Sonja Pitscheide­r aus ihrer Partei aus. Wegen eines Zerwürfnis­ses mit dem grünen Bürgermeis­terkandida­ten Georg Willi, dem sie „rechten Sprachgebr­auch“vorwirft. Willi hatte zuvor festgestel­lt, den Menschen sei ein Dach über dem Kopf wichtiger als „die Frage nach dem Binnen-I“.

Wie sehr das Zerwürfnis den Bürgermeis­terambitio­nen der Grünen schadet, wird sich weisen. Auf Bundeseben­e und in Kärnten sind sie nach derartigen Parteispal­tungen aus Parlament und Landtag geflogen.

Auch abgesehen von den grünen Ränken wird die Innsbrucke­r Stadtwahl morgen, Sonntag, spannend. Bürgermeis­terin Christine OppitzPlör­er von der Liste „Für Innsbruck“(einer ÖVP-Abspaltung) stellt sich der Wiederwahl. Ihre gefährlich­sten Konkurrent­en sind Rudi Federspiel von der FPÖ und besagter Georg Willi von den Grünen. Neben dem/der Bürgermeis­ter/-in wird auch der Gemeindera­t neu gewählt. Hier war die ÖVP bei den letzten Wahlen erfolgreic­her als bei der Bürgermeis­terwahl, sie stellt – ebenso wie „Für Innsbruck“– neun von 40 Gemeinderä­ten. Die Grünen kamen 2012 auf acht Sitze, die SPÖ auf sechs, die FPÖ auf drei.

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