Der Kunstmarkt bleibt eine Männersache
Riesige Summen werden mit Kunst bewegt – aber nicht für die von Frauen.
Unter den 50 gefragtesten Malern auf dem Kunstmarkt befindet sich laut einer Studie keine einzige Frau. Als erste Künstlerin steht die abstrakte Expressionistin Joan Mitchell aus den USA mit einem Auktionsumsatz von 31 Millionen Dollar (25,2 Mill. Euro) im vergangenen Jahr auf dem 51. Platz. Dies geht aus dem neuen Kunstindex des „Manager Magazins“hervor, den der Ökonom Roman Kräussl von der Luxembourg School of Finance ermittelt hat. Er erstellte den Index mit Angaben aus 700 Auktionshäusern. Verzeichnet sind insgesamt über fünf Millionen Verkäufe.
Das Ranking führt Leonardo da Vinci mit einem Umsatz von 450 Millionen Dollar an – erzielt allerdings mit nur einem einzigen Werk: Im November 2017 erwarb das Kulturministerium von Abu Dhabi das um 1500 entstandene Bild „Salvator Mundi“des Renaissancekünstlers für den neuen Louvre Abu Dhabi. Es ist damit das bisher teuerste je ersteigerte Kunstwerk. Dahinter kommen Picasso mit 415 Millionen Dollar und der US-Künstler Jean-Michel Basquiat mit 335 Mill. Dollar.
„Frauen sind außen vor im Topsegment des Markts, in das 80 Prozent des Geldes fließen“, sagt Kräussl. „Kunst von Frauen erzielt bei Auktionen im Durchschnitt nur halb so hohe Preise wie Werke von Männern.“Dies lasse sich nur zum Teil damit erklären, dass Frauen erst im 20. Jahrhundert vollen Zugang zu den Akademien bekamen. Doch selbst unter den Top 20 der nach 1950 geborenen Künstler finden sich nur drei Frauen: Die Südafrikanerin Marlene Dumas, die Britin Cecily Brown und die aus Nigeria stammende Njideka Akunyili Crosby.