Die Salzburger Breitbandlüge
Die Breitbandkarte unter www.breitbandatlas.info des Bundesministeriums suggeriert eine flächendeckende Internetgeschwindigkeit von über 100 Mbit/s im gesamten Salzburger Stadtgebiet.
Zum einen stammen diese Geschwindigkeitsangaben von den Internetprovidern, von denen manche ihre theoretischen Maximalwerte eintragen, die in der Praxis oft bei Weitem nicht erreicht werden, zum anderen gelten Gebiete als „versorgt“, wenn sich in der Nähe bereits ein entsprechender Anschluss befindet, obwohl dieser nicht ohne weitere bauliche Maßnahmen von anderen genutzt werden kann. Wie soll die digitale Zukunft verbessert werden, wenn die Datengrundlage unbrauchbar ist bzw. nicht der Realität entspricht? Die Folge ist, dass Hr. LH Haslauer und Hr. LR Schwaiger damit prahlen, dass bereits 91 Prozent des Bundeslands mit Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s versorgt sind. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass es reihenweise Haushalte im Stadtgebiet gibt, die sich mit erheblich langsameren Anschlüssen zufriedengeben müssen. Es wird oft davon gesprochen, ländliche Gebiete auszubauen, dagegen ist nichts einzuwenden, aber niemand thematisiert die offensichtlichen Versorgungsdefizite der Landeshauptstadt. Sogar die eigens in Auftrag gegebene „Breitbandstrategie des Landes Salzburg“bestätigt, dass der bestehende Ausbau überschätzt wird.
Ich erwarte von der kommenden Landesregierung, dass mit fundierten Daten gearbeitet wird, denn dann wird schnell klar, dass für das Erreichen des geplanten Ziels von 100 Mbit/s bis zum Jahr 2020 noch wesentlich mehr zu tun ist. Dipl.-Ing. Martin Haberl 5020 Salzburg