Der ÖVP blieben neun von zehn Wählern treu
Die Grünen konnten nur noch jeden dritten Wähler von 2013 halten. Und: Karl Schnell war eine harte Konkurrenz für die FPÖ.
Die ÖVP verdankt ihren Wahlsieg der Mobilisierungskraft. Sie konnte bei der Landtagswahl neun von zehn Wählern aus dem Jahr 2013 halten. Zu diesem Ergebnis kommt die SORA-Wählerstromanalyse im Auftrag des ORF. Die Analyse zeigt ausgehend von 2013, wohin die Wähler gewandert sind.
Demnach gehen die Zugewinne der ÖVP im Ausmaß von 10.000 Wählerstimmen vor allem zulasten der SPÖ, gefolgt von den Grünen, der FPÖ sowie Personen, die 2013 nicht gewählt haben oder nicht wahlberechtigt waren.
Verluste erlitt die ÖVP mit je 3000 Stimmen an die FPÖ und die Nichtwähler. 2000 ÖVPStimmen gehen an die Neos und je 1000 an die Grünen und die FPS von Karl Schnell.
Die SPÖ konnte laut SORA nur sechs von zehn Wählern aus dem Jahr 2013 erneut mobilisieren. Sie verlor zudem je- weils 10.000 Stimmen an die ÖVP sowie an das Lager der Nichtwähler. Wo die SPÖ Stimmen dazugewinnen konnte, ging dies vor allem zulasten der Grünen. 7000 Stimmen wanderten von der Öko-Partei zur SPÖ.
Besonders schlecht sieht die Remobilisierung der ehemaligen Wähler bei den Grünen aus. Nur jeder dritte Wähler, der 2013 sein Kreuzerl bei den Grünen gemacht hatte, konnte gehalten werden. 11.000 Stimmen wanderten zu den Nichtwählern, 10.000 weitere zu den Neos, 7000 Stimmen verloren die Grünen an die SPÖ und 4000 an die ÖVP.
Die grünen Zugewinne nahmen sich vergleichsweise bescheiden aus: Rund 1000 Stimmen kommen von ÖVP, Stronach-Wählern sowie ehemaligen Nicht- oder Erstwählern.
Die FPÖ konnte 60 Prozent ihrer Wähler von 2013 wieder für sich gewinnen. Zugewinne kamen vom Team Stronach (10.000 Stimmen), von ÖVP, SPÖ, Grünen (jeweils 2000 bis 3000 Stimmen) sowie von Nichtwählern.
Zugesetzt hat der FPÖ vor allem die Liste ihres ehemaligen Parteiobmanns Karl Schnell. An dessen FPS gingen 7000 blaue Stimmen, 4000 Wähler wanderten zur ÖVP oder ins Lager der Nichtwähler.
Die erstmals in Salzburg angetretenen Neos erhielten 10.000 Stimmen von den Grünen, je 2000 von ÖVP, FPÖ und Stronach sowie je 1000 von SPÖ und Nichtwählern.
Die Wahlbeteiligung sank auf einen historischen Tiefpunkt: Nur 64,9 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Wahlrecht Gebraucht. 2013 waren es noch 71 Prozent gewesen. Bis auf Bad Gastein und Göriach sank die Wahlbeteiligung in allen Gemeinden.