Unfälle: ÖBB kündigen Sofortmaßnahmen an
Für das Personal soll es neue Checklisten geben. Die Fahrerin des Unfallzugs vom Hauptbahnhof wird in den nächsten Tage vernommen.
Nach einem schweren Zugunglück am Freitagmorgen am Salzburger Hauptbahnhof ist die Ursache nach wie vor unklar. Wie berichtet, waren zwei Züge beim Ankoppeln kollidiert, 54 Personen wurden verletzt. Eine Frau musste operiert werden, die anderen Personen kamen mit leichten Verletzungen davon.
Auch die 41-jährige Triebwagenfahrerin wurde bereits aus dem Krankenhaus entlassen. Sie soll in den kommenden Tagen befragt werden. Bis dahin wird es laut ÖBB keine näheren Aufschlüsse zur Ursache geben.
Bei dem zweiten Zugunfall vom Freitag, der sich in Lengau im benachbarten Oberösterreich ereignete, gehen die ÖBB derzeit von menschlichem Versagen als Ursache aus. Dabei waren vier herrenlose Waggons bis nach Braunau gerollt und dort entgleist. Ein Verschubmitarbeiter hatte angegeben, einen Hemmschuh nicht gelegt zu haben, der den Zug nach dem Entkoppeln hätte sichern sollen. Der Mann sei bis zum Abschluss der Untersuchungen suspendiert worden, heißt es vonseiten der ÖBB.
Der vom Unfall betroffene Streckenabschnitt der Mattigtal- bahn bleibt bis Donnerstag gesperrt. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Schaden, der durch die Entgleisung der vier herrenlosen Waggons entstanden ist, wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.
Angesichts zweier Unfälle an einem Tag kündigten die ÖBB Sofortmaßnahmen an. Angedacht werden neue Checklisten für das Personal, weiters der Ausbau der technischen Infrastruktur sowie Optimierungsmaßnahmen, um die Aufmerksamkeit des Personals zu erhöhen – beispielsweise durch Signale.