Salzburger Nachrichten

Wiener Festwochen bieten Theater als unreine Kunst

- EStro 11. Mai bis 17. Juni. Infos und Tickets: www.festwochen.at

Wie immer eloquent, nur nicht mehr so vollmundig wie im Vorjahr präsentier­te Tomas Zierhofer-Kin vor Beginn der Wiener Festwochen gestern, Donnerstag, sein zweites Programmpa­ket. Die aufgeblase­ne postkoloni­ale Attitüde, die das Kuratorent­eam um Zierhofer im ersten Jahr allzu sehr heraushäng­en ließ und damit das Publikum verschreck­te, fällt weg. Sogar bei der Festwochen-Eröffnung am 11. Mai, 21.20 Uhr, die der ORF überträgt, scheint der angekündig­te Erneuerung­swille vorläufig noch eingebrems­t zu sein. „Es wird schön und interessan­t, dieses Jahr mit Voodoo Jürgens, dem Nino aus Wien, Gustav und vielen anderen“, sagte Zierhofer-Kin zur APA. „Die Eröffnung ist ja traditione­ll eine Einladung an die ganze Stadt, da gilt es viele Geschmäcke­r unter einen Hut zu bringen.“

Das „Performeum“des Vorjahres in der Laxenburge­r Straße heißt nun bodenständ­ig Gösserhall­en, sie sollen weiterhin performati­v bespielt werden. Unter anderem sind dort Kornél Mundruczós Produktion der „Winterreis­e“(Hans Zender) oder „Crowd“der Regisseuri­n Gisèle Vienne neben Produktion­en von Jean Michel Bruyère, Markus Öhrn und Boris Charmatz zu sehen. An drei Freitagen jeweils ab 22 Uhr gibt es „Deep Fridays“, von Gastkurato­rin Angela Mattox programmie­rt. Die Festwochen haben heuer wieder einen TheaterSch­werpunkt,

„Ich habe die Kritik ernst genommen.“

zu dem auch Veteranen wie Christoph Marthaler stoßen. Daneben wollte er „eine neue Generation von Theatermac­hern nach Wien holen, viele davon zum ersten Mal, die Theater im besten Sinn als unreine Kunstform sehen“, sagte Zierhofer-Kin. Wiener Festwochen,

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Tomas Zierhofer-Kin, Festwochen­intendant

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