Ein Fünftel der Österreicher ist arm
Als Schwelle für Armutsgefährdung gelten 1238 Euro Monatseinkommen.
1.563.000 Menschen – also 18,1 Prozent der Bevölkerung – waren 2017 in Österreich armutsoder ausgrenzungsgefährdet, 434.000 von ihnen besonders intensiv. Dies geht laut Statistik Austria aus der ÖsterreichAuswertung des EU-Sozialberichts SILC hervor. Das höchste Risiko sozialer Ausgrenzung haben Langzeitarbeitslose, Personen mit Nicht-EU/EFTA-Staatsbürgerschaft und Alleinerziehende.
Als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet gilt jeder, der tatsächlich armutsgefährdet ist (das waren 14,4 Prozent bzw. 1.245.000 Personen) oder der unter erheblichem materiellen Mangel leidet (323.000 Personen bzw. 3,7 Prozent). Intensiv betroffen waren 434.000 Personen (5,0 Prozent). Diese „Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdeten“sind vielfach von Arbeitslosengeld, Notstandshilfe oder Familienbeihilfen abhängig. Als Schwelle für Armutsgefährdung galt 2017 ein Monatseinkommen von 1238 Euro für Alleinlebende. Pro Kind werden 371 Euro, pro weiterem Erwachsenen 618 Euro dazugezählt.
Wer über der Armutsgrenze lebt, aber unter „erheblicher materieller Deprivation“leidet oder kaum bzw. gar nicht arbeitet, ist „ausgrenzungsgefährdet“. „Erhebliche materielle Deprivation“liegt vor, wenn Menschen wesentliche Grundbedürfnisse kaum oder gar nicht stillen können – z. B., sich nicht einmal eine Urlaubswoche pro Jahr oder Heizen der Wohnung leisten können.