„Da geht sicher noch etwas“
Trotz der Enttäuschung sind Salzburgs Trainer und seine Spieler überzeugt, dass sie das Halbfinalduell daheim noch umdrehen können: „Da wird die Hütte brennen“, sagt Marco Rose.
Salzburgs Spieler schwankten nach dem 0:2 in Marseille zwischen Enttäuschung und Trotz . Hannes Wolf hatte „bei Kaffee und Kuchen“um 18 Uhr erfahren, dass er in der Startelf stehen würde: „Ich war heiß, aber jetzt überwiegt die Enttäuschung über das Ergebnis“, sagte der 19-Jährige, der keinen Zweikampf scheute. Leider resultierte daraus auch jener Freistoß, der zum ersten Tor führte: „Auf diesem Niveau muss man anders verteidigen“, gab sich Wolf selbstkritisch. Doch die Hoffnung lebt: „Wir waren auf Augenhöhe, es war ein gutes Spiel von uns.“
So sah es auch Kapitän Alexander Walke: „Wir haben ein ordentliches Spiel gemacht, aber Marseille ist eben eine Supermannschaft. Die haben unsere kleinen Fehler gnadenlos ausgenützt.“Die Atmosphäre in der Arena sei ein neues Erlebnis für die meisten gewesen: „Ich glaube, dass mich meine Mitspieler gar nicht gehört haben, wenn ich Kommandos gegeben habe.“Dass er beim ersten Gegentreffer keine gute Figur abgegeben hatte, gestand der Torhüter auch selbst ein: „Ich bin nicht zur Flanke hingekommen und dann stolpert ihn der Spieler hinter mir irgendwie rein.“Doch entschieden sei noch nichts. „Jetzt ist mal Halbzeit, und wir haben noch ein Spiel. Die Chancen stehen 50:50. Das habe ich damals auch gesagt“, erinnerte er an die vergleichbare Situation nach dem 2:4 Viertelfinale gegen Lazio Rom. Stefan Lainer ärgerte sich über den nicht gegeben Elfmeter, als er im Strafraum klar von Maxi Lopes von den Beinen geholt worden war: „Das war ein klarer Elfer. Wird der gegeben, dann geht das Spiel anders aus.“Insgesamt habe sich Österreichs Serienmeister in diesem Spiel in einem Hexenkessel aber im bestens verkauft: „Wir haben wenig Chancen von Marseille zugelassen. Bei den Gegentoren waren wir nicht diszipliniert genug.“Im Rückspiel müsse sich das ändern: „Da müssen wir alles bringen. Wenn wir nicht hundert Prozent bringen, reicht es nicht auf diesem Niveau.“
Trainer Marco Rose sagte gelassen: „Es ist sehr bitter, jetzt mit einem 0:2 nach Hause zu reisen. Wir hätten einen Elfer bekommen müssen, wir hätten mindestens ein Tor machen müssen, aber jetzt kann man nichts mehr ändern.“Und gab er sich wieder kämpferisch: „Wir rappeln uns wieder auf. Daheim wird die Hütte brennen. Ich habe das Gefühl, dass auch diesmal wieder etwas geht.“
Noch nichts entschieden ist auch im zweiten Halbfinalduell. Atlético Madrid kam in London, obwohl ab der 10. Minute in Unterzahl spielend, zu einem 1:1 bei Arsenal. Alexandre Lacazette brachte die „Gunners“in Führung (61.), Antoine Griezmann konnte für Atlético ausgleichen.