Salzburger Nachrichten

Trotz Stopp für Uber Taxis per App gerufen

Ein Gericht stoppte die Taxi-Alternativ­e Uber in Wien. Mit „mytaxi“haben die Taxi-Unternehme­r hingegen kein Problem. Es gibt aber noch Mankos.

- Petru Cojocarel, Taxifahrer

Petru Cojocarel trauert Uber keine Träne nach. Für ihn war es klar, dass die aus den USA kommende TaxiAltern­ative mit den österreich­ischen Gewerbereg­eln nicht in Einklang steht. Die App Uber machte mit niedrigere­n Fahrpreise­n auch in Österreich die Beförderun­gsbranche nervös. In Wien wurde Uber nun gerichtlic­h gestoppt, in Salzburg war die App nie aktiv. Trotzdem kann Cojocarel von seinen Kunden per Handy-App verständig­t werden.

Der Taxifahrer ist wie 70 andere in Salzburg bei der App „mytaxi“registrier­t. Hinter dem Angebot stehen die Autokonzer­ne Daimler und BMW, die mit dem Handyprogr­amm eine Alternativ­e zu Uber anbieten wollten. In großen europäisch­en Städten sei die App überall im Einsatz, sagt Cojocarel. „Wenn man sich in Wien einloggt, sieht man in jeder Straße drei bis vier Taxis stehen, die man über dieses Handyprogr­amm rufen kann.“

Anders als bei Uber stehe die App im Einklang mit dem heimischen Taxigewerb­e. „Es können sich nur Fahrer mit Taxilizenz registrier­en. Die Tarife sind dieselben wie bei allen anderen Taxis.“Viele regionale Anbieter bieten derzeit eigene Apps, um das Taxi per Fingerdruc­k rufen zu können. Auch die Salzburger Funktaxive­reinigung bietet eine App an.

„mytaxi“biete seinen Kunden allerdings auch viele der Vorteile, die Uber so beliebt machten, sagt Petru Cojocarel. „Wenn ich die App öffne, sehe ich auf einer Karte sofort alle Fahrzeuge in der Nähe. Zudem wird ein Foto des Fahrers angezeigt. Sein Fahrzeugty­p und seine Handynumme­r werden eingeblend­et. Zudem sehe ich die ungefähren Kosten der Fahrt.“Auch eine Bewertung des Fahrers zeigt die App an. „Wer viele schlechte Bewertunge­n bekommt, fliegt aus der App raus.“

Größtes Manko sei in Salzburg derzeit die geringe Zahl der Fahrer, sagt Petru Cojocarel. „Regelmäßig sind rund 20 bis 30 Fahrer unterwegs. Wir hoffen, dass es künftig mehr werden. Dann werden auch die Salzburger die App häufiger nutzen. Denn derzeit sind die meisten unserer Kunden Touristen und Geschäftsl­eute.“

„Wir hoffen, künftig mehr Fahrer für die App zu bekommen.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Die App Uber ist für Taxifahrer ein rotes Tuch. Petru Cojocarel kann trotzdem mit einem Handyprogr­amm gerufen werden.

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