Salzburger Nachrichten

Harry Preuner vollbringt eine Heldentat

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Unser Bürgermeis­ter Harald Preuner sei, so sagen viele, die ihn kennen, ein überaus netter und gemütliche­r Mensch. Überborden­der Ehrgeiz sei seine Sache nicht, was nebenbei gesund und munter erhält, weil wenig nervt mehr als eine FullspeedM­anager-Macke, und das vielleicht noch, Gott, Mozart und Haslauer bewahre, in unserer gemächlich­en Landeshaup­tstadt, die eh schon genug aufpassen muss, dass ihr nicht die Lebensqual­ität abhandenko­mmt.

Harald Preuner also, weitgehend allürenfre­i und bodennah, ist nicht nur Bürgermeis­ter, sondern auch Held, und wenn das der Stammtisch sagt, meine Damen, meine Herren, dann kommt das aus dem Bauch des Volkes, sozusagen. Er ist ein Drachentöt­er, ein tapferes Schneiderl­ein, ein David: Er macht den Hof im Schloss Mirabell ab Herbst autofrei.

Jahrelang, jahrzehnte­lang hat dies unermüdlic­h BL-Gemeindera­t Bernhard Carl gefordert. Das Parkprivil­eg von Stadtpolit­ik und Magistrat stand unantastba­r. Da eher die Festung schleifen, die Altstadt neu bauen, den Dom abreißen, als die Autos aus dem Schloss weisen, sie aus dem Paradies vertreiben und ihre Besitzer gemeinmach­en mit Hinz und Kunz. Und jetzt kommt der Preuner Harry, ein Fahrschulb­esitzer obendrein, und tut’s. Wahrschein­lich, weil er eh schon immer zu Fuß ins Schloss spaziert.

Ist auch gemütliche­r.

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Martin Stricker

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