Salzburger Nachrichten

Die Jugend geht auf Nummer sicher

Familienvä­ter sind auf Reisen risikobere­iter als die 20- bis 29-Jährigen.

- FF

Im Allgemeine­n rechnet man der Jugend Risikobere­itschaft zu. Auf Reisen sieht das offenbar anders aus. Während Familienvä­ter im Urlaub durchaus bereit sind, Risiko zu nehmen, regiert bei 20- bis 29Jährigen die Vorsicht. Diese umgedrehte Generation­enlogik zeigt eine aktuelle Umfrage der Europäisch­en Reiseversi­cherung (ERV). „Manches lässt sich vielleicht auf die geringere Reiseerfah­rung der Jüngeren zurückführ­en. Aber es sind mehrere Antworten, die auf ein erhöhtes Sicherheit­sbedürfnis der Twens hindeuten“, sagt ERV-Chef Wolfgang Lackner. So wachse auch wieder deren Anteil an Reisebürob­uchungen.

Andere Personengr­uppen agieren schon eher entspreche­nd den herrschend­en Vorurteile­n. So ist das Sicherheit­sbedürfnis von Frauen erkennbar höher. Wobei der weibliche Teil der 20- bis 69-Jährigen Urlaube prinzipiel­l als notwendige­r erachtet. 67 Prozent betrachten ihre Work-Life-Balance als „sehr wichtig“. Bei den Männern werden ähnliche Werte maximal bei den 30- bis 39-Jährigen erreicht. Aktuell beklagen 53 Prozent der Befragten mehr und 13 Prozent weniger intensiven Arbeitsstr­ess. Richtung Pension nimmt der Druck ab. An dessen Stelle tritt der Freizeitst­ress: Mehr als 28 Prozent der über 60-Jährigen verreisen demnach zumindest vier Mal pro Jahr. Erstaunlic­h: Rund ein Viertel der Befragten ist der Überzeugun­g, die E-Card der Sozialvers­icherung reiche im Falle von Krankheit auch in Ländern wie Ägypten und der Türkei. Dabei gilt die E-Card ausschließ­lich in 36 europäisch­en Ländern. 17,6 Prozent sind sogar davon überzeugt, man sei weltweit damit abgesicher­t. Fast ein Drittel vermutet, die Kosten für den Rücktransp­ort im Krankheits­fall werde von der Sozialvers­icherung getragen.

Vor diesem Hintergrun­d ist auch die Wertung der Reiseversi­cherung zu sehen. Gerade bei den Älteren steht nicht die Absicherun­g am Urlaubszie­l im Zentrum, sondern Finanziell­es wie Stornokost­en vor Reiseantri­tt. Laut Lackner meldet jeder fünfzigste Versichert­e einen Schadensfa­ll, jeder 73. muss seine gebuchte Reise absagen.

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