Salzburg steigt in höhere Klasse auf
Nimmt man nur die nackten Zahlen als Maßstab, dann war das 0:2 von Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg im Hinspiel des Semifinales der Europa League in Marseille ein Rückschritt auf dem internationalen Parkett. Bei genauerer Betrachtung brachte diese Partie aber die Erkenntnis, dass sich die Bullen auf Europas Bühne vor kaum einer Mannschaft mehr verstecken müssen. Die Truppe von Trainer Marco Rose stieg in dieser Saison in eine Klasse auf, über der, zumindest von der Papierform her gesehen, nur mehr die ganz großen Mannschaften wie Real Madrid, Bayern München, Liverpool, Barcelona oder Manchester City und Co. stehen.
Denn trotz der Niederlage in Marseille agierte Österreichs Aushängeschild mit den hoch eingeschätzten Franzosen auf Augenhöhe. Ein Klassenunterschied war in keiner Phase der Partie zu erkennen. Welchen Respekt sich die Bullen im Verlauf dieser Saison auch bei Teams aus den Topligen erarbeitet haben, ist auch daran zu erkennen, dass Marseille selbst in einem Heimspiel vor fast 70.000 fanatischen Fans meist nur darauf bedacht war, Fehler zu vermeiden und in der Defensive kompromisslos auszuputzen. Und wenn Salzburgs Profis davon sprechen, dass im Rückspiel noch viel möglich ist, dann sind das nicht nur die üblichen Floskeln, sondern dieser „Marschiererelf“ist der Finaleinzug weiter zuzutrauen.