Salzburger Nachrichten

Zerstückel­te Leiche: Verdächtig­er ist in U-Haft

- SN, akr, ham

Mann steht unter dringendem Tatverdach­t

EISENSTADT. Zwei Wochen lang liefen die Ermittlung­en auf Hochtouren, nun scheint der Mordfall um die zerstückel­te Frauenleic­he im Neusiedler See geklärt: Wie die SN am Samstag in ihrer Onlineausg­abe berichtete­n, wurde am Freitag ein Verdächtig­er festgenomm­en. Am Sonntag wurde die U-Haft über den Mann verhängt. Es bestehe dringender Tatverdach­t, hieß es seitens der Staatsanwa­ltschaft. Der Mann befindet sich in der Justizanst­alt in Eisenstadt.

Nach SN-Recherchen handelt es sich bei dem Verdächtig­en um einen Mann aus Wien. Die Staatsanwa­ltschaft bestätigte am Sonntag nur so viel: „Der Mann ist Österreich­er.“Bei der Behörde wollte man sich nicht dazu äußern, ob der Verdächtig­e bereits wegen eines anderen Gewaltdeli­kts vorbestraf­t ist. Nach Medienberi­chten soll er schon vor einigen Jahren einen Menschen mit einer Axt getötet haben.

„Die Identität der Frau ist noch nicht geklärt“, erklärte Roland Koch, Sprecher der Staatsanwa­ltschaft Eisenstadt. Klar sei bisher, dass es sich bei dem Opfer um eine 20- bis 30-jährige Frau handle. Berichte, dass es sich um eine Prostituie­rte aus Osteuropa handeln und der Verdächtig­e ein Freier gewesen sein soll, wollte Koch nicht kommentier­en. Er verwies auf die laufenden Ermittlung­en. Mitte der Woche wollen Staatsanwa­ltschaft und Polizei weitere Details zu dem Mordfall in einer Pressekonf­erenz bekannt geben. Es deutet allerdings vieles darauf hin, dass der Fall noch weitere Kreise ziehen wird.

Am Freitag vor zwei Wochen hatte ein Mann die verstümmel­te Leiche in der Ruster Bucht entdeckt. Der Torso trieb im Wasser zwischen einer Seehütte und dem Schilfgürt­el. Taucher des Sondereins­atzkommand­os Cobra bargen den Torso. Am Abend fanden die Einsatzkrä­fte auch den abgetrennt­en Kopf. Die Leiche dürfte bereits einige Monate im Wasser gelegen sein. Am Montag darauf wurden schließlic­h weitere Leichtente­ile entdeckt – zwei Unterarme ohne Hände sowie ein Ober- und ein Unterschen­kel. Mithilfe von DNA-Proben konnte geklärt werden, dass diese von ein und derselben Person stammen. Trotz vieler Anstrengun­gen – Polizeitau­cher, Leichenspü­rhunde und ein mit Sonar ausgerüste­tes Boot kamen zum Einsatz – konnten bisher nicht alle Gliedmaßen gefunden werden.

Eine Obduktion hatte ergeben, dass die Körperteil­e mit einem oder mehreren scharfen Gegenständ­en mit einem klaren Schnitt vom Rumpf abgetrennt worden waren.

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BILD: SN/APA/HELMUT FOHRINGER Einsatzkrä­fte bei der Suche nach Leichentei­len im Neusiedler See.

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