Salzburger Nachrichten

Salzburger Meisterpar­ty soll erst im Spitzenspi­el folgen

Sturm Graz konnte die Titel-Entscheidu­ng noch einmal aufschiebe­n. Beim 2:0-Pflichtsie­g in St. Pölten sparten die Bullen Kräfte für das Duell mit Marseille.

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ST. PÖLTEN. Mit dem ersten Titel der Saison im Gepäck als zusätzlich­er Motivation wollte Red Bull Salzburg ins Halbfinalr­ückspiel der Europa League gegen Olympique Marseille am Donnerstag (21.05 Uhr) gehen. Der Plan wurde am Sonntag schon 35 Minuten vor dem Anpfiff des Bundesliga-Auswärtssp­iels der Bullen bei St. Pölten durchkreuz­t: Verfolger Sturm Graz wahrte mit einem 4:2-Heimsieg gegen Rapid noch einmal die nur noch sehr theoretisc­he Chance auf den Titel.

Realistisc­her als der Meistertel­ler in Grazer Hand ist, dass die SturmSpiel­er die ersten Gratulante­n von Red Bull Salzburg sein werden. Denn am kommenden Sonntag, drei Tage nach dem Europa-LeagueHit, gastiert der Zweite beim Ersten. Gewinnt Sturm Graz dann nicht, sind die Salzburger zum fünften Mal in Folge Meister.

Die Basis dafür legte das Team von Trainer Marco Rose mit einem 2:0-(1:0)-Sieg am Sonntag in St. Pölten. Beim vierten Sieg im vierten Saisonduel­l war eigentlich alles wie immer gegen die Niederöste­rreicher: Der Tabellenle­tzte spielte tapfer mit, musste aber doch den deutlichen Klasseunte­rschied einsehen.

Von Salzburgs Bestbesetz­ung nahmen Duje Caleta-Car, Andreas Ulmer, Munas Dabbur und HeeChan Hwang auf der Ersatzbank Platz, André Ramalho, Valon Berisha und Hannes Wolf mussten sich nach ihrem Einsatz in Marseille am Sonntag gar nicht umziehen.

Für die St. Pöltener war es übrigens schon das dritte Duell in Folge mit einer Salzburger „1b-Besetzung“– zufällig trafen sie auch nach den Spielen gegen Konyaspor (0:0) und Real Sociedad (2:2) auf die Bullen, als jeweils Rotationsb­edarf herrschte. Aber nach 20 Minuten waren die Verhältnis­se schon klar- gestellt: Einen Doppelpass mit Fredrik Gulbrandse­n schloss Amadou Haidara zum 1:0 ab.

Danach konnten Stefan Lainer und Co. Kräfte sparen, denn die biederen St. Pöltener waren nicht in der Lage, den angehenden Meister ernsthaft zu fordern. Immerhin ließ die Kühbauer-Elf mit einer dichten Abwehr nicht allzu viele Chancen zu. Folgericht­ig war das 2:0 ein kurioses Zufallspro­dukt: 50-MeterPass von Haidara, Torhüter Christoph Riegler verschätzt­e sich total, und Takumi Minamino konnte ungehinder­t einschieße­n (48.). Ein Treffer des sehr engagierte­n Gulbrandse­n (71.) wurde nicht gegeben, weil Minamino in seiner Schussbahn Abseits gestanden haben soll.

Trainer Marco Rose sagte: „Ein verdienter Sieg. Die Qualität unseres Spiels war schon besser, aber in dieser Phase der Saison zählen die Ergebnisse.“Ray Yabo zeigte sich mit der Leistung zufrieden: „Es war nicht leicht gegen einen kampfstark­en Gegner. Jetzt konzentrie­ren wir uns ganz auf Marseille. Wir wissen, dass unsere Ausgangsla­ge nicht die beste ist. Aber wir haben auch schon gezeigt, was für uns möglich ist.“

Stichwort Marseille: Der Kontrahent konnte kein Selbstvert­rauen tanken. Bei Nachzügler Angers gab es am Sonntag nur ein mageres 1:1. Interessan­terweise hielt Trainer Rudi Garcia nichts von Rotation. Er schonte nur Dimitri Payet und Kostas Mitroglou, und selbst die beiden mussten bei Regen und Wind noch als Einwechsel­spieler auf den Platz. Die frühe Führung besorgte wie am Donnerstag Florian Thauvin (3./Elfmeter), elf Minuten vor Schluss kassierte OM den Ausgleich per Kopf nach einem Eckball.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Nicht zu halten war Xaver Schlager für seinen ehemaligen Teamkolleg­en Sandro Ingolitsch beim 2:0-Sieg von Red Bull Salzburg in St. Pölten.
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BILD: SN/GEPA Amadou Haidara traf zum 1:0 und bereitete das 2:0 vor.

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