Sticker-Album erobert Pfarren im Lammertal
Nicht Fußballidole, sondern die Stars aus dem Pfarrverband Lammertal gibt es jetzt zum Aufkleben. Kinder haben das Sammelheft gestaltet.
Fußballfans sammeln längst wie wild. Die Jagd auf die selbstklebenden Porträtbildchen der Kicker ist im Gange. Vor dem Anpfiff zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland am 14. Juni muss das Panini-Stickeralbum voll sein.
Nicht Fußballgötter, sondern himmlische Motive fernab der Welt des Sports wecken jetzt die Sammelleidenschaft im Tennengau. Gemeinsam mit der Katholischen Jungschar haben Kinder ein Stickeralbum zum Kennenlernen der Pfarrgemeinden im Pfarrverband Lammertal zusammengestellt und sind in Abtenau, Annaberg, Rußbach und in der Seelsorgestelle Lungötz auf Motivsuche gegangen.
Beim Familiengottesdienst in Abtenau hat Pfarrverbandsleiter Pater Virgil Steindlmüller das Album am Sonntag präsentiert. Beim anschließenden Familienfest standen die Kinder Schlange, um ein Heft und die ersten Sticker zu ergattern. 700 Exemplare wurden gedruckt. Die Sticker sind in 8er-Sets zusammengefasst und werden bei verschiedenen Anlässen in den Gemeinden gratis verteilt. Außerdem sind sie in den Sakristeien und Pfarrkanzleien und bei den Religionslehrern erhältlich.
Das Album sei das erste Gemeinschaftsprojekt des Pfarrverbands Lammertal, sagt Pater Virgil. „Mich begeistert, dass Kinder das Album mitgestaltet haben.“Die Mädchen und Buben gingen dabei der Frage nach, was andere Kinder über die Pfarrgemeinden wissen sollten.
Die Jungscharkinder aus Abtenau haben zum Beispiel das Taufbecken ausgesucht: „Weil wir hier alle getauft wurden.“ Die Kinder aus Annaberg wählten das Kriegerdenkmal aus, weil es am Schulweg liegt. Außerdem rückten sie die Friedhofskapelle ins Bild.
Das erste Motiv im Album führt jedoch weit über das Lammertal hinaus mitten nach Rom in den Petersdom. Auch den Salzburger Dom und das Stift St. Peter gibt es zum Aufkleben. Mit derart geballter Kirchenmacht kann Panini nicht mithalten.
Auch im Lammertal können die Kinder auf Teufel komm raus tauschen. Dafür werden eigene Börsen organisiert. Da kommen dann nicht Idole wie Ronaldo oder Neymar auf den Markt, sondern die Stars aus den Pfarren und aus der Erzdiözese. Da könnte es dann zum Beispiel heißen: „Tausche Mesnerin Leni Hirscher aus Rußbach gegen Kathi Krallinger aus Lungötz.“