Salzburger Nachrichten

Reform der SVTräger diskutiere­n

- 4882 Oberwang

Zum Artikel „Vom Sparen bei den Menschen“(SN, 24. 4.). Sehr geehrter Herr Dr. Koller, Ihre journalist­ische Arbeit in den SN schätze ich wie die Zeitung selbst für ihre hohe Qualität.

Bei der Bewertung der Absicht der Zusammenle­gung der Sozialvers­icherungst­räger durch die Regierung vermisse ich aber Ihren kritischen Geist.

Es gibt noch keinerlei Berechnung­en, was dieser Schritt bringt, der Hauptverba­nd selbst spricht von 120 Millionen, das ist ein Bruchteil der Summe, die die Salzburger und die OÖGKK ehemals an den Hauptverba­nd überwiesen haben als Strafe für ihr gutes Wirtschaft­en, um die Wiener GKK zu stützen.

Vom Hauptverba­nd selbst hört man von Spekulatio­nsgeschäft­en in Milliarden­höhe, allerdings würde ich den Wahrheitsb­eweis noch gern abwarten.

Sollte es aber stimmen, finde ich es legitim, dass die GKK der Länder alle Mittel ausschöpfe­n wollen, um das Geld dort zu verwalten und auszugeben, wo es erwirtscha­ftet wird.

Die Ärztekamme­rn und Gebiets-KK in Salzburg und OÖ haben gemeinsam ei- nen guten Weg gefunden, um die Versorgung ihrer Versichert­en zu gewährleis­ten, die Verwaltung kann man auch nach einer Zusammenle­gung nicht einsparen, dann sind es halt Zweigstell­en in Linz, Salzburg usw.

Ich halte diese Maßnahme für eine populistis­che Wählertäus­chung, die übrigens von Jörg Haider erfunden wurde und wie so vieles andere vom Bundeskanz­ler erfolgreic­h in der „Softversio­n“übernommen wurde.

Das ist auch legitim, denn Wahlen sind heutzutage auch nicht mehr leicht gewonnen, aber ich appelliere an Sie und die Medien, die Absichten der Regierung nicht kritiklos zu übernehmen, sondern eine breite Diskussion über so bedeutende Schritte zuzulassen. Dr. Erwin Kainhofer

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