Reform der SVTräger diskutieren
Zum Artikel „Vom Sparen bei den Menschen“(SN, 24. 4.). Sehr geehrter Herr Dr. Koller, Ihre journalistische Arbeit in den SN schätze ich wie die Zeitung selbst für ihre hohe Qualität.
Bei der Bewertung der Absicht der Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger durch die Regierung vermisse ich aber Ihren kritischen Geist.
Es gibt noch keinerlei Berechnungen, was dieser Schritt bringt, der Hauptverband selbst spricht von 120 Millionen, das ist ein Bruchteil der Summe, die die Salzburger und die OÖGKK ehemals an den Hauptverband überwiesen haben als Strafe für ihr gutes Wirtschaften, um die Wiener GKK zu stützen.
Vom Hauptverband selbst hört man von Spekulationsgeschäften in Milliardenhöhe, allerdings würde ich den Wahrheitsbeweis noch gern abwarten.
Sollte es aber stimmen, finde ich es legitim, dass die GKK der Länder alle Mittel ausschöpfen wollen, um das Geld dort zu verwalten und auszugeben, wo es erwirtschaftet wird.
Die Ärztekammern und Gebiets-KK in Salzburg und OÖ haben gemeinsam ei- nen guten Weg gefunden, um die Versorgung ihrer Versicherten zu gewährleisten, die Verwaltung kann man auch nach einer Zusammenlegung nicht einsparen, dann sind es halt Zweigstellen in Linz, Salzburg usw.
Ich halte diese Maßnahme für eine populistische Wählertäuschung, die übrigens von Jörg Haider erfunden wurde und wie so vieles andere vom Bundeskanzler erfolgreich in der „Softversion“übernommen wurde.
Das ist auch legitim, denn Wahlen sind heutzutage auch nicht mehr leicht gewonnen, aber ich appelliere an Sie und die Medien, die Absichten der Regierung nicht kritiklos zu übernehmen, sondern eine breite Diskussion über so bedeutende Schritte zuzulassen. Dr. Erwin Kainhofer