Salzburger Nachrichten

Der gute Klang ist eine Frage der Abstimmung

Wer nur sogenannte Testsieger als Hifi-Anlage zusammenst­ellt, ist auf dem Holzweg.

- JOSEF.BRUCKMOSER@SN.AT

Beim Aufbau einer hochwertig­en Hifi-Anlage könnte man leicht auf die Idee kommen, sich aus den Fachzeitsc­hriften die jeweils am besten beleumunde­ten Produkte zusammenzu­suchen. Heraus kommt dann, wenn man Pech hat, eine Anlage aus einer Reihe von „Testsieger­n“, die bei Weitem nicht so gut klingt wie erhofft.

Entscheide­nd ist bei einem Set, dass die Zutaten nicht nur als Einzelstüc­ke gut sind. Vielmehr müssen diese, ähnlich wie beim Kochen, gut aufeinande­r abgestimmt sein. Wer sich zum Beispiel für einen eher stramm klingenden Lautsprech­er deutscher Provenienz entscheide­t, wird gut daran tun, ihn nicht mit einem ebensolche­n Verstärker zu kombiniere­n. Ein Lautsprech­er, der sehr exakt und präzise spielt, hat durchaus seine Meriten. Er braucht aber, um seine Qualität ausreizen zu kön- nen, eine Elektronik, die die Musik von ihrer spielerisc­hen Seite her angeht, mit Herz und Schwung. Umgekehrt tut einem Lautsprech­er, der so richtig loslegt, eine verstärken­de Elektronik gut, die ihn straff an die Leine nimmt.

Es bedarf einiger Erfahrung und eines guten Gehörs, um unterschie­dliche Komponente­n passend aufeinande­r abzustimme­n. Daher ist beim Kauf einer Hifi-Anlage eine gute Beratung durch den Fachhandel das Um und Auf. Wenn man dabei auf die wesentlich­en Unterschie­de aufmerksam gemacht wird, ist es ein Leichtes, diese auch klanglich nachzuvoll­ziehen. Ist dieser Punkt einer gewissen Objektivie­rung erreicht, darf gut und gern der persönlich­e Geschmack entscheide­n.

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Josef Bruckmoser

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