Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt
Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund lobte eine „außerordentliche Europacup-Saison“.
SALZBURG. Fuchsteufelswild stürmte Christoph Freund Donnerstag um Mitternacht unmittelbar nach dem Schlusspfiff im Europa-League-Halbfinale gegen Marseille auf das Spielfeld. Salzburgs Sportdirektor fühlte sich nach der Fehlentscheidung des russischen Schiedsrichters genauso um den Sieg betrogen wie die Spieler, die in den Armen von Trainer Marco Rose und Christoph Freund Trost suchten.
Bereits am Freitag aber hieß das Motto des Bullen-Chefs: Der Schmerz vergeht, der Stolz jedoch bleibt. „Wir haben eine außerordentliche Europacup-Saison gespielt. Da waren viele Highlights dabei“, sagte Freund und suchte trotz der Enttäuschung nach dem bitteren Aus bewusst nach den positiven Erlebnissen. „Mit welcher Mentalität die Mannschaft in der Europa League aufgetreten ist, war schon beeindruckend. Sie hat damit eine Euphorie entfacht. Ich habe im Stadion noch nie zuvor so eine Energie gespürt. Das bleibt haften“, betonte der 40-Jährige, der den Triumphzug durch Europa als „außergewöhnliche Zeit“bezeichnete. „Wir haben eine neue Dimension erreicht. Es war eine super Erfahrung für alle im Club. Und ich denke auch, wir haben Werbung für unseren Verein und den österreichischen Fußball gemacht“, sagte Freund.
Das Halbfinal-Rückspiel wurde weltweit in 150 Länder übertragen. Dass die Bullen dabei als bessere Mannschaft ausgeschieden sind, hat in der öffentlichen Wahrnehmung zweifellos auch dem FußballStandort Salzburg gutgetan. „Salzburg ist international eine wichtige Adresse geworden. Aber nicht erst seit den Erfolgen in der Europa League, auch der Gewinn der Youth League hat hier viel dazu beigetragen“, erklärte Freund. Die erhöhte Aufmerksamkeit helfe auch dabei, junge Spieler von einem Wechsel nach Salzburg zu überzeugen. „Wir matchen uns da mit den ganz großen Vereinen des europäischen Fußballs“, erklärte der Sportchef, der im Hinblick auf die EuropacupSaison 2018/19 schließlich hofft, dass Salzburgs Strahlkraft auch die heimischen Vereine erreicht: „Wir haben vorgezeigt, was möglich ist, wenn man mit großem Selbstvertrauen in die Spiele geht. Vielleicht hat das ja eine Vorbildwirkung.“