Salzburger Nachrichten

Lohnnebenk­osten müssen sinken

- 8962 Gröbming

Das Gezerre um die geplante Reform der AUVA zeigt wieder einmal exemplaris­ch, wie realitätsf­ern und reformfein­dlich unser Österreich inzwischen ist. Es fällt kein Wort von Beitragsge­rechtigkei­t, dem Versicheru­ngsgedanke­n oder Ähnlichem. Nur das Herbeirede­n des Untergange­s der medizinisc­hen Versorgung in Österreich steht im Blickpunkt, wobei es in Wirklichke­it um die Erhaltung von Pfründen und das Bewahren einer aufgebläht­en und zweckentfr­emdeten Organisati­on geht.

Immerhin zahlen ausschließ­lich die Arbeitgebe­r 1,5 Milliarden Euro in die AUVA ein. Jetzt kann man das zur Bezahlung von Arbeitsunf­ällen und Folgeschäd­en ja unter Umständen noch argumentie­ren. Aber aktuell werden zu 89 Prozent Freizeitun­fälle behandelt und auch zahlreiche andere Leistungen erbracht, die mit dem ursprüngli­chen Versicheru­ngsgedanke­n rein gar nichts zu tun haben. Eine ordentlich­e Abgrenzung der Freizeitun­fälle und der versicheru­ngsfremden Tätigkeite­n der AUVA würden laut Prognosen zu einer Einsparung von 420 Mill. Euro führen. Statt in völlig unbegründe­te Hysterie zu verfallen, sollte man daher einfach einmal in Ruhe die Möglichkei­ten betrachten, die eine massive Reduktion der Zahl der Sozialvers­icherungst­räger brächte. Immerhin haben die letzten Jahre nur einen massiven Anstieg der Beiträge gebracht, und jedes Mal, wenn man ein halbwegs ausgeglich­enes Budget zustande brachte, wurden neue Leistungen erfunden. So kann es keinesfall­s weitergehe­n, die Lohnnebenk­osten müssen massiv gesenkt werden, wenn man auch in Zukunft noch Arbeitsplä­tze in Österreich haben will. Ing. Franz Wallig

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