Lohnnebenkosten müssen sinken
Das Gezerre um die geplante Reform der AUVA zeigt wieder einmal exemplarisch, wie realitätsfern und reformfeindlich unser Österreich inzwischen ist. Es fällt kein Wort von Beitragsgerechtigkeit, dem Versicherungsgedanken oder Ähnlichem. Nur das Herbeireden des Unterganges der medizinischen Versorgung in Österreich steht im Blickpunkt, wobei es in Wirklichkeit um die Erhaltung von Pfründen und das Bewahren einer aufgeblähten und zweckentfremdeten Organisation geht.
Immerhin zahlen ausschließlich die Arbeitgeber 1,5 Milliarden Euro in die AUVA ein. Jetzt kann man das zur Bezahlung von Arbeitsunfällen und Folgeschäden ja unter Umständen noch argumentieren. Aber aktuell werden zu 89 Prozent Freizeitunfälle behandelt und auch zahlreiche andere Leistungen erbracht, die mit dem ursprünglichen Versicherungsgedanken rein gar nichts zu tun haben. Eine ordentliche Abgrenzung der Freizeitunfälle und der versicherungsfremden Tätigkeiten der AUVA würden laut Prognosen zu einer Einsparung von 420 Mill. Euro führen. Statt in völlig unbegründete Hysterie zu verfallen, sollte man daher einfach einmal in Ruhe die Möglichkeiten betrachten, die eine massive Reduktion der Zahl der Sozialversicherungsträger brächte. Immerhin haben die letzten Jahre nur einen massiven Anstieg der Beiträge gebracht, und jedes Mal, wenn man ein halbwegs ausgeglichenes Budget zustande brachte, wurden neue Leistungen erfunden. So kann es keinesfalls weitergehen, die Lohnnebenkosten müssen massiv gesenkt werden, wenn man auch in Zukunft noch Arbeitsplätze in Österreich haben will. Ing. Franz Wallig