Großprojekte sind in Planung
In Gneis sollen 250 Wohnungen entstehen, auf dem Areal hinter dem Gasthof Kuglhof bis zu 400. Noch sind beide Projekte in der Planungsphase.
Am Areal der ehemaligen Riedenburgkaserne werden 316 Wohnungen gebaut. Am Dienstag war Baustart für 223 Wohnungen in der alten RauchMühle. Doch weil die Stadt Salzburg dringend mehr Wohnraum braucht, sind zwei weitere Großprojekte in der Pipeline. Berchtesgadener Straße: In Gneis hat die Heimat Österreich für 2,8 Hektar ein Baurecht auf 99 Jahre erworben. Geplant sei, dort ab Herbst 2019 oder Frühjahr 2020 rund 250 Wohnungen zu bauen, sagt Heimat-ÖsterreichGeschäftsführer Stephan Gröger: „Drei Viertel davon werden geförderte Mietwohnungen, ein Viertel Eigentumswohnungen im Baurecht.“Bei einer Nebenfläche seien auch Mietkaufwohnungen möglich. Derzeit sei die Wiese gegenüber der Gneiser Kirche noch Grünland, aber im Räumlichen Entwicklungskonzept bereits als Bauerwartungsland eingetragen, betont Gröger. Für 14. Juni um 18 Uhr lädt der Magistrat die Anrainer zu einer Bürgerinformation in die Orangerie in Hellbrunn ein. Der Architektenwettbewerb soll heuer im Sommer starten; die ersten Wohnungen 2022 übergeben werden.
Aber sind so viele neue Wohnungen nach dem Großprojekt auf den Bär-Gründen (136 Wohnungen), das 2017 übergeben wurde, für die alteingesessenen Gneiser zumutbar? Gröger: „Die Begeisterung wird sich bei den Anrainern in Grenzen halten. Aber die Dichte wird relativ niedrig sein: Es werden nur drei Geschoße.“Es werde also eine sehr grüne und sehr locker gebaute Siedlung werden, verspricht er. Weiters solle es zuvor eine Sozialanalyse geben sowie eine gute Einbindung der Nachbarn: „Es wurde viel in Lehen und Liefering gebaut. Aber es gibt den politischen Auftrag, auch im Süden Wohnraum zu bauen.“Auch die Aufregung um das Projekt BärGründe habe sich schnell gelegt.
Tatsächlich gibt es beim neuen Bauprojekt von Peter Bankhammer, Obmann der Bürgerinitiative „Unser Gneis“, viel Verständnis: „Ich kenne das Projekt. Mit den frei finanzierten Wohnungen sollen es bis zu 300 Wohnungen werden. Ich gehe davon aus, dass wir das nicht verhindern können. Denn die Stadt braucht mehr Wohnungen. Die Frage ist, wie sie gebaut wird. Uns geht es um die Geschoßflächenzahl und die Bauhöhe.“Nachsatz: „Bei uns ist die Lebensqualität hoch, bei uns müssen nicht die billigsten Wohnungen gebaut werden.“
Planungsstadtrat Johann Padutsch (BL) steht voll hinter dem Projekt: „Der Eigentümer dort wollte ursprünglich keine Bebauung. Wir haben aber Druck gemacht, weil die Stadt geförderte Mietwohnungen braucht. Das muss zumutbar sein für die, die schon eine Wohnung haben. Denn es gibt viele, die eine Wohnung brauchen.“Auch er verspricht eine gute Einbindung der Bevölkerung. Kuglhofgründe: In Maxglan plant Eigentümer Stiegl die Verbauung der Kuglhofgründe unweit des gleichnamigen Gasthofs sowie des Austria-Salzburg-Platzes. Derzeit erarbeitet die Stadtplanung einen Grundsatzamtsbericht, der den Rahmen für die Verbauung regelt. Diskutiert werden soll er im Planungsausschuss im Juni: „Es sind eine Geschoßflächenzahl von 1,0 und bis zu 400 Wohnungen im Gespräch“, sagt Padutsch. Auf dieser Fläche sollen aber keine 75 Prozent an ge-
förderten Mietwohnungen entstehen, räumt er ein. Denn für die Gesamtliegenschaft sei schon vor Jahren vertraglich fixiert worden, dass dort je ein Drittel geförderte Mietwohnungen, studentisches sowie Senioren-Wohnen Platz finden würden. „Die geförderten Mietwohnungen wurden bereits gebaut“, sagt Padutsch. Er peilt nun einen neuen Vertrag mit Stiegl an, damit statt den Studenten-Wohnungen zusätzliche geförderte Mietwohnungen und statt den Seniorenwohnungen frei finanzierte Eigentums- oder Mietwohnungen entstehen können. Als mögliches Problem sieht der Stadtrat aber noch den Verkehr: „Da diskutieren wir, ob es nicht zwei Zufahrtsstraßen braucht – je eine zur Kendlerund zur Kugelhof-Straße.“Padutsch rechnet mit einem Baubeginn 2020.
Stiegl-Immobilien-Geschäftsführer Franz Josef Bachmayer bestätigt, dass Stiegl die Fläche Wohnbauträgern anbieten werde. Generell betont Bachmayer, dass das Areal schon seit 1997 als Bauland gewidmet sei: „Dazu gab es 1996 eine Raumordnungs-Vereinbarung über mehrere Baugrundstücke in Maxglan. Der darin festgelegte geförderte Teil an Wohnungen wurde bereits in den 1990er-Jahren mit den blauen Häusern am Klostermaierhofweg gebaut.“
Auf Betreiben der Stadt seien 2015 Gespräche zwecks der Verbauung des restlichen Areals aufgenommen worden, sagt Bachmayer: „Wir können uns dem nicht verschließen, weil gewidmete Baulandreserven rar sind und großer Wohnungsbedarf besteht.“In den Gesprächen gehe es um die Überleitung der alten Raumordnungs-Vereinbarungen in neue. Bachmayer: „Im Mai 2017 fand das letzte Gespräch statt. Seither warten wir auf die Ergebnisse hinsichtlich der städtebaulichen Rahmenbedingungen.“Erst dann könne man absehen, wie viele Wohnungen möglich seien, sagt er.
„Wir können uns dem Wunsch der Stadt nicht verschließen.“F. J. Bachmayer, Stiegl-Immobilien