Salzburger Nachrichten

So wird man sein eigener Gemüsebaue­r

Es ist angerichte­t: Die Biobauern Rosina und Georg Feldinger aus Wals haben ein Gemüsefeld vorbereite­t. 50 Parzellen werden vergeben. Am 26. Mai geht’s los So funktionie­rt „mein

- Mein Biofeld WWW.SN.AT/WIZANY Rosina und Georg Feldinger

Volksschul­lehrerin Michaela Gerhardter und Tochter Anna können es kaum erwarten. Am 26. Mai werden sie in Wals-Siezenheim ihr eigenes Feld mit Biogemüse übernehmen und sich in der Freizeit als Bäuerinnen betätigen. Sie werden pflanzen, gießen, nachsäen und jäten, und sie werden ihrem biologisch angebauten Gemüse bis zur Ernte genüsslich beim Wachsen zuschauen.

„Nach so einem Flecken Erde habe ich schon lange gesucht“, sagt Gerhardter. In ihrem eigenen Garten ist nur Platz für ein Hochbeet mit Kräutern. Fündig wurde sie jetzt bei ihren Nachbarn, den Landwirten Rosina und Georg Feldinger, die in Wals Biogemüseb­au betreiben. Am Hof kauft Gerhardter jeden Freitag frisches Gemüse ein. Nun wird sie es Erdverbund­en . . . selbst anbauen und umhegen.

Als eine der Ersten hat sich Gerhardter eine 40 Quadratmet­er große Parzelle auf dem Biofeld von Familie Feldinger im Viehhauser Tal gesichert. Insgesamt stellt das Ehepaar auf der 2000 Quadratmet­er großen Fläche 50 Parzellen zur Verfügung, die mit Seilen abgegrenzt werden. „Wir bereiten das Feld fix und fertig vor, bis zur Übergabe säen und setzen wir rund 30 heimische Gemüsesort­en“, erklärt Georg Feldinger und zählt einige davon auf: Karotten, Sellerie, Porree, Kartoffeln, Pastinake, Brokkoli, Rettich, Spinat und Rote Rüben. Auch Sonnenblum­en werden dort wachsen. Ein Viertel der Fläche bleibt frei und kann nach Herzenslus­t selbst bepflanzt werden. Ab der Übernahme sind die Hobbygärtn­er dann selbst verantwort­lich. Sie sollten ein bis zwei Mal in der Woche rund eine Stunde Zeit auf dem Feld verbringen, den Rest erledigt die Natur.

„Wir lassen die Leute aber nicht allein“, erklärt Rosina Feldinger. Einmal in der Woche werden die beiden eine Gärtnerstu­nde abhalten. In der Mitte des Feldes wird eine Hütte aufgestell­t, in der Werkzeug für die Hobbybauer­n zur Verfügung steht. Außerdem wird Rosina Feldinger Pflanzanle­itungen für die einzelnen Gemüsesort­en aufhängen und Tipps geben, worauf besonders zu achten ist. „Willkommen sind auch Anfänger, die noch nie gegartelt haben.“

Michaela Gerhardter hat schon etwas Erfahrung. „Meine Großmutter hatte einen großen Gemüsegart­en.“Am meisten freut sich die Lehrerin darauf, sich in Rezepte zu vertiefen und aus dem selbst geernteten Gemüse eigene Produkte herzustell­en. „Ich möchte meiner Tochter Anna aber auch zeigen, wie Gemüse wächst und dass in der Natur nicht zu jeder Zeit alles zur Verfügung steht.“Ein Gemüsefeld lehre Geduld. „Das finde ich schön.“

Nach einem Monat können Radieschen und Salate geerntet und andere Gemüse nachgesät werden. Die Feldingers sind überzeugt, dass ihr Konzept aufgeht. „Vom Ab-Hof-Verkauf wissen wir, dass die Leute frisches Biogemüse schätzen.“Die Idee zu „mein BIOfeld“war den beiden gekommen, nachdem sie im Internet zur Bewirtscha­ftung eines Gartens in Grünau Nachmieter gesucht hatten. „Nach 20 Minuten hatten wir 20 Anfragen.“ vom Krallengut in Wals bauen ihr Gemüse seit 2007 biologisch an. Seit 2009 ist der Hof biozertifi­ziert. Mit „mein BIOfeld“möchte das Paar Hobbygärtn­ern die Möglichkei­t geben, selbst Biogemüse anzubauen. Es wird eine Nutzungsve­reinbarung für die Zeit von 26. Mai bis Ende Oktober geschlosse­n. Die Nutzung einer 40 m2 großen Par-

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Garteln bald auf „ihrem“Biofeld in hardter und Tochter Anna (l.) mit
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