Hochregallager kostet 22 Millionen
Kaindl reagiert auf Trend zu „just in time“– Gebäude ist 36 Meter hoch.
„Wir produzieren nicht mehr. Wir verbessern stattdessen die Wertschöpfung der Produkte.“Dieses Ziel formulierte vor fünf Jahren die Kaindl Holzindustrie mit Sitz in Wals-Siezenheim. Die Folge: Kaindl investierte viel Zeit und Geld in die Entwicklung neuer Designs.
In der Küchenmöbelindustrie in Deutschland ist Kaindl schon lange ein gefragter Lieferant. Vor drei Jahren gelang der Einstieg in Italien. Jetzt soll Frankreich folgen. Kaindl punktet mit neuen Dekors aus der eigenen Designabteilung – von Eiche in verschiedenen Spielarten bis zur Betonoptik. Geschäftsführer Konrad Grünwald: „Da sind wir der Konkurrenz einen Schritt voraus – und setzen die Trends.“
Die Industrie bestellt immer kurzfristiger – und erwartet Lieferung „just in time“. Führende Möbelproduzenten gehen inzwischen davon aus, dass sie die beschichteten Platten in ihrem Design und ihrer Stärke, die sie heute bestellen, schon morgen erhalten.
Auf diese Entwicklung reagiert die Kaindl Holzindustrie jetzt mit einer Großinvestition: Sie steckt 22 Mill. Euro in ein neues, internes Hochregallager inklusive Maschinen und Ausstattung. Das Gebäude (78 mal 43 mal 36 Meter) auf dem bestehenden Werksgelände soll im Jahr 2020 in Vollbetrieb gehen. Grünwald: „Es geht um eine komplette Modernisierung der Produktion, um so schnell wie möglich lieferfähig zu sein. Das Projekt ist ein weiterer Baustein, um die Kaindl Holzindustrie konkurrenzfähig zu halten.“Im neuen Lager soll die Ein- und Auslagerung automatisch erfolgen. Der Staplerfahrer hat weitgehend ausgedient. Morgen, Mittwoch, beschäftigt sich die Gemeindevertretung in Wals-Siezenheim mit dem Projekt. Die Kaindl Holzindustrie will im laufenden Geschäftsjahr per 30. September den Umsatz von 447 auf 460 Mill. Euro steigern. Die Exportquote liegt bei 94 Prozent. Die Möbel- und Arbeitsplatten sowie Fußböden gehen in 87 Länder weltweit. „Wir sind sehr gut unterwegs“, betont Grünwald. Das Unternehmen beschäftigt in Salzburg 875 Mitarbeiter – in Wals-Siezenheim und Lungötz.
„Wir sind hier der Konkurrenz einen Schritt voraus.“